Der Derby-Wahnsinn: Tickets für 450 Euro!

Zahlreiche Angebote im Internet - doch Fürth will jede Ebay-Auktion verhindern und droht mit dem Rechtsanwalt.
Abendzeitung |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
So wird's auch diesmal aussehen: der restlos ausverkaufte Club-Block beim letzten Derby im Ronhof am 7. März 2004.
abendzeitung 4 So wird's auch diesmal aussehen: der restlos ausverkaufte Club-Block beim letzten Derby im Ronhof am 7. März 2004.
Das Objekt der Begierde.
bayernpress.com 4 Das Objekt der Begierde.
Andreas, Patrick und Manuel (v.li.) hatten Glück und ergatterten reguläre Gäste-Karten im FCN-Fanshop. Preis: 11 Euro.
bayernpress.com 4 Andreas, Patrick und Manuel (v.li.) hatten Glück und ergatterten reguläre Gäste-Karten im FCN-Fanshop. Preis: 11 Euro.
Auch die Fürther Fans freuen sich mit Top-Torjäger Sami Allagui auf den 10. Mai.
Wolfgang Zink 4 Auch die Fürther Fans freuen sich mit Top-Torjäger Sami Allagui auf den 10. Mai.

Zahlreiche Angebote im Internet - doch Fürth will jede Ebay-Auktion verhindern und droht mit dem Rechtsanwalt.

FÜRTH/NÜRNBERG Ganz Franken ist im Derby-Fieber! Und jeder will am Sonntag live im Fürther Playmobilstadion mit dabei sein. Die wahnsinnige Nachfrage allerdings treibt die Preise in ungeahnte Höhen: Am Montagabend zum Beispiel ging im Internet-Auktionshaus Ebay ein einzelnes Ticket für satte 252,99 Euro weg. Und es geht noch teurer!

Unverschämt – aber kein Wunder: „Schon wir hätten wohl 50.000 Karten verkaufen können“, sagt Club-Manager Martin Bader. Alleine bis Februar gingen beim 1.FCN rund 10.000 Anfragen ein. Doch das rot-schwarze Kontingent beträgt lediglich 3000. Und das ist schon doppelt so hoch, wie nach den Richtlinien der Deutschen Fußball Liga (DFL) erforderlich wäre.

Kein Wunder also, dass vor allem die Club-Fans alles probieren, um in den Ronhof zu kommen. Das freilich machen sich findige Fürther offenbar rege zu Nutze: Rund 20 Angebote sind bei Ebay derzeit täglich registriert. Da werden für einen ermäßigten Stehplatz (Normalpreis: elf Euro) schon mal bis zu 150 Euro aufgerufen. Und auch beim professionellen Kartenversender Viagogo gibt’s noch Plätze – für 149 Euro das Stück. Im Kleingedruckten teilt Viagogo verschämt mit, dass „die Ticketpreise erheblich vom Originalpreis abweichen“ können.

Club-Manager Bader: „Wir sortieren schwarze Schafe rigoros aus“

„Ich habe auf eine Gegengeraden-Karte geboten. Meine Schmerzgrenze lag bei 100 Euro“, berichtet Club-Fan Stefan Schauer der AZ. Doch am Ende der Auktion bekam Schauer die Nachricht, dass jemand für 452 Euro den Zuschlag erhielt.

Solche Exzesse sind den SpVgg-Verantwortlichen ein Dorn im Auge: „Wir gehen jeder Online-Versteigerung nach“, warnt Geschäftsführer Holger Schwiewagner. Vier Tickets gab’s in Fürth maximal pro Dauerkartenbesitzer und Vereinsmitglied. „Da kann man nicht ausschließen, dass mal eine Karte nach Nürnberg verkauft wird“, sagt er. Allerdings will es Schwiewagner nicht hinnehmen, wenn etwa nicht übertragbare Sponsorenbillets im Netz landen.

15 Mal ließ er deshalb schon ein deutliches Anwaltsschreiben verschicken. Auch die Käufer der Karten werden kontaktiert. Das praktiziert der Nürnberger Nachbar bereits: „Wir sortieren schwarze Schafe rigoros aus“, so Bader. Nach dem Pokalfinale 2007 hatte der FCN gegen eine Agentur geklagt, die das zwölffache des Originalpreises verlangte. Und Recht bekommen: Der Handel wurde verboten.

Andreas Hock

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.