Der Club steuert der Relegation entgegen – dann droht Hans Meyer

Der 1. FC Nürnberg kommt in Rostock nicht über ein 0:0 hinaus. Jetzt muss am letzten Spieltag der Zweiten Liga schon ein Wunder passieren, damit es mit dem direkten Aufstieg des 1. FC Nürnberg doch noch klappt
ROSTOCK Der Ball wollte partout nicht über die Torlinie. Stefan Reinartz versuchte es per Kopf (6.), Daniel Gygax grätschte haarscharf an einer Flanke von Christian Eigler vorbei (15.), Peer Kluge scheiterte aus zwölf Metern (26.), Eigler versuchte es per Direktabnahme (40.), Isaac Boakye mit voller Wucht (78.), Dennis Diekmeier ebenso (86.) – und zu schlechter Letzt rutschte Marek Mintal noch an einer Flanke vorbei (89.). Rostock gegen den Club endete also 0:0. Weil entweder Hansa-Keeper Jörg Hahnel die Finger im Spiel hatte oder eben die entscheidenden Zentimeter fehlten.
Entweder war Hahnel im Weg, oder es fehlten Zentimeter
Die fehlten indes auch Fin Bartels. Sein Kopfball endete an der Latte des Club-Tores (62.). Ein Rostocker Dreier hätte aber dem Spielverlauf wirklich nicht entsprochen. Aber auch nicht viel geändert. Der Club strebt mit großen Schritten den Relegationsspielen entgegen (siehe auch Seite 12). Sicher ist zudem: Platz drei kann dem Club keiner mehr nehmen! Die meisten waren sehr froh darüber, nur einer nicht. Dennis Diekmeier: „Ich bin nach Nürnberg gekommen, um aufzusteigen. Deshalb bin ich schon enttäuscht, dass es mit dem direkten Aufstieg wohl nichts mehr wird. Aber dann müssen wir es halt über die Relegationsspiele regeln.“
"Das war eines der besten Auswärtsspiele in dieser Saison"
Einig waren sich indes alle, dass speziell in Halbzeit eins der Club, wie Oenning sagte, „eines der besten Auswärtsspiele dieser Saison abgeliefert hat“. Und: „Wir haben uns viele Chancen erarbeitet, aber leider keine Tore gemacht.“ Deshalb wird’s wohl auch nichts mit dem direkten Aufstieg – auch wenn Oenning Oberhausen in Mainz am letzten Spieltag durchaus etwas zutraut. „Wer gegen Freiburg gewinnt, will auch in Mainz siegen.“
"Mit Platz drei können wir gut leben"
Kapitän Raphael Schäfer rechnet eher nicht damit. „Mit Platz drei können wir sehr gut leben. Wir können stolz sein auf das, was wir geleistet haben. Und jetzt müssen wir sehen, dass wir uns in der Relegation ordentlich schlagen.“ Davon ist FCN-Manager Martin Bader überzeugt. „Wir sind eine schwer zu spielende und schwer zu schlagende Mannschaft. Jetzt müssen wir aber erst einmal versuchen, uns mit einem Sieg gegen die Münchner Löwen am letzten Spieltag Selbstvertrauen für die Entscheidungsspiele zu holen.“
Gladbach und Hans Meyer, wahrlich keine schöne Vorstellung
Das wird auch nötig sein. Denn im Tabellenkeller der Bundesliga geht’s richtig rund (siehe Seite 15). Dem Club droht sogar ein Wiedersehen mit Ex-Trainer Hans Meyer und seinen Gladbachern. Wahrlich keine schöne Vorstellung. ERG/MH