Der Befreiungsschlag

Aufatmen beim Club - 2:0 gegen den SC Freiburg. Erster Sieg von Trainer Michael Oenning mit dem 1. FC Nürnberg. „Endlich haben wir gezeigt, dass diese Mannschaft Qualität hat.“ Aber: „Das darf keine Momentaufnahme bleiben.“
von  Abendzeitung
Peer Kluge jubelt über seinen Führungs-Treffer.
Peer Kluge jubelt über seinen Führungs-Treffer. © dpa

NÜRNBERG - Aufatmen beim Club - 2:0 gegen den SC Freiburg. Erster Sieg von Trainer Michael Oenning mit dem 1. FC Nürnberg. „Endlich haben wir gezeigt, dass diese Mannschaft Qualität hat.“ Aber: „Das darf keine Momentaufnahme bleiben.“

Der Bann ist gebrochen. 62 Tage nach dem bislang einzigen „Dreier“ in der Zweiten Liga, dem 2:1-Auftakterfolg gegen Augsburg, gewann der Club sein Heimspiel am Freitagabend vor 31251 Zuschauern gegen den SC Freiburg mit 2:0 (0:0). Auch für Michael Oenning waren die Treffer von Peer Kluge (61.) und Marek Mintal (82.) eine Erlösung. Im sechsten Spiel unter seiner Regie durfte der 43-Jährige endlich seinen allerersten Sieg als Cheftrainer feiern. Erster Gratulant: der verletzte Kapitän Andy Wolf.

„Endlich haben wir gezeigt, dass diese Mannschaft tatsächlich Qualität hat“, strahlte Oenning. „Ich denke, auch den Spielern ist eine Last von den Schultern gefallen.“ Ihm selbst war die Erleichterung deutlich anzumerken. „Bloß kein frühes Gegentor kassieren“, hatte sich Oenning erhofft. Der Wunsch ging in Erfüllung. Dank Heiko Butcher. Nach Freiburgs erster Ecke (9.) tauchte der SC-Innenverteidiger aufgrund der Schlafmützigkeit von Matthew Spiranovic, hob fahrlässig das Abseits auf, frei vor FCN-Torhüter Raphael Schäfer auf. Butcher zeigte Nerven, schob aus zehn Metern vorbei. Durchatmen. Auf den Rängen. Auf dem Platz, Und auf der Club-Bank.

Dort hatten sie vier Minuten zuvor schon zum Jubeln angesetzt. Als Mintal endlich wieder einmal seine famose Schusstechnik demonstriert hatte, allerdings in Freiburgs Schlussmann Simon Pouplin seinen Meister fand. Wie auch in Minute 24. Pouplin stiebitzte dem „Phantom“ nach dessen Solo die Kugel gerade noch rechtzeitig vom Fuß.

Die Cluberer waren bemüht, machten sich das Leben gegen die auf Konter ausgerichteten und ballsicheren Freiburger allerdings selbst schwer. Mit zu vielen langen Bällen aus der Abwehr, einem teilweise zu behäbigen Aufbauspiel gegen eine vielbeinige Defensive. Fachleute nennen das „nötige Geduld“.

Dennoch war in der Summe eine Steigerung bei den Gastgebern zu erkennen. „Der Club ist deutlich verbessert, tritt entschlossener auf“, analysierte Fürths Trainer Benno Möhlmann. Kein Einspruch. Bis zum Pausenpfiff durch den „gelbsüchtigen“ Schiri Guido Winkmann – sprach insgesamt acht Verwarnungen aus – leider ohne zählbarem Erfolg auf der Anzeigetafel.

Was sich ändern sollte. Zum Glück nicht auf Freiburger Seite, denn Schäfer rettete glänzend gegen Tommy Bechmann (53.). Und riss nur wenig später die Arme in die Höhe. 1:0. Die Erlösung. Nach feiner Vorarbeit von Mintal musste Rückkehrer Kluge (Adduktorenprobleme) nur noch den Fuß hinhalten, um Ekstase im Stadion auszulösen. Noch besser. Nach weiteren Schäfer-Paraden sorgte Mintal, prima von Ioannis Masmanidis eingesetzt, für den heiß ersehnten zweiten Saisonsieg.

Jubel, Trubel, Heiterkeit. Schlusswort Oenning: „Wir werden den Sieg genießen, er darf aber keine Momentaufnahme bleiben.“ Fortsetzung in Koblenz dringend erwünscht – zwecks Aufstieg. Markus Löser

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