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Denklingen: Vier Arbeiter kommen bei Gerüsteinsturz ums Leben

Auf einer Baustelle im oberbayerischen Denklingen ist eine Betondecke eingestürzt. Vier Bauarbeiter kommen ums Leben.
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Das Gerüst stürzte ein, vier Bauarbeiter kamen ums Leben.
Das Gerüst stürzte ein, vier Bauarbeiter kamen ums Leben. © Vifogra/dpa

Denklingen - Minuten nach dem Notruf treffen die Rettungskräfte ein, zwei Hubschrauber, zahlreiche Rettungswagen, Notärzte, Feuerwehr. Doch für die vier Arbeiter kommt jede Hilfe zu spät. Am Freitag stürzte auf einer Baustelle im oberbayerischen Denklingen im Landkreis Landsberg am Lech bei Betongießarbeiten eine Decke mit Schalung ein. Die Arbeiter wurden teils unter Trümmern und flüssigem Beton begraben.

Bei den Toten handelte es sich laut Polizei um einen 16-Jährigen - möglicherweise ein Auszubildender -, einen 34-jährigen und zwei 37 Jahre alte Männer. Unter ihnen sollen Familienväter sein.

Der Bürgermeister des 2.500-Seelen Ortes, Andreas Braunegger, äußerte sich zutiefst betroffen und schockiert. Am Nachmittag sprach er im Rathaus mit Angehörigen. Das Rathaus stehe auch für die Krisenintervention zur Verfügung, sagte er.

Weitere Familienmitglieder der Opfer wurden am Unglücksort von Kriseninterventionskräften betreut. Sie wollten Abschied von ihren Liebsten nehmen und seien deshalb an den Ort des Geschehens gekommen, sagte Polizeisprecher Andreas Aichele vom Polizeipräsidium Oberbayern Nord. Graue Trümmerhaufen zeugten von dem Unglück.

Die Alarmierung sei mustergültig verlaufen, sagte Aichele. Gegen 11.05 Uhr geschah das Unglück, der Notruf ging um 11.09 Uhr ein. Bis zum Eintreffen der Helfer seien wenige Minuten vergangen. Notärzte hätten bei zwei der Verunglückten eine Reanimierung versucht, jedoch ohne Erfolg.

Mit schwerem Gerät, aber teils auch mit bloßen Händen versuchten die Helfer, die Verschütteten aus den Betonmassen zu befreien. Nach mehr als einer Stunde konnte das letzte Opfer geborgen werden.

Zwei der Beschäftigten hatten laut Polizei auf der Decke gestanden, als die Schalung komplett in sich zusammenstürzte. Sie wurden beim Einsturz in die Tiefe gerissen. Zwei weitere befanden sich darunter und wurden verschüttet. Ein weiterer 57 Jahre alter Arbeiter, der in der Nähe stand, wurde von Trümmern getroffen und leicht verletzt.

Die Betondecke, für die schon Pfeiler standen, sollte ein Bürohaus und einen anderen Gebäudeteil verbinden. In der Gegend entsteht ein Gewerbegebiet.

Der Geschäftsführer des Elektronikherstellers Auvidea, Jürgen Stelbrink, dessen Firma neben dem Unglücksgebäude gebaut hat, berichtete, er sei kurz zuvor noch an dem Gebäude vorbeigefahren und habe dann das Eintreffen der Rettungskräfte gesehen. Auch mit Kran und Bagger habe man versucht, die Unglücksstelle freizuräumen.

Wie es zu dem Unfall kommen konnte, blieb am Freitag offen. "Die Ermittlungen laufen", hieß es bei der Polizei am Freitagnachmittag. Gewerbeaufsichtsamt, Berufsgenossenschaft, Gutachter und Kripo seien vor Ort. Noch am späten Nachmittag waren die Ermittler mit dem Fotografieren der Unfallstelle und der Spurensicherung beschäftigt.

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