„Den Sieg erzwingen“

Kleeblatt-Trainer Mike Büskens ob der 0:2-Pleite in Cottbus, der ersten Fürther Niederlage seit dem 2. Mai, angefressen: „Wir haben drei Zähler liegen lassen, darüber müssen wir uns ärgern“
FÜRTH Die Sonne lachte gestern Vormittag sanft auf den Trainingsplatz, doch nach Friede, Freude, Eierkuchen war Fürths Trainer nicht zumute. „In Cottbus“, reflektierte Mike Büskens, „war mehr drin, wesentlich mehr, wir haben eine ganze Menge dort liegen lassen. Wir haben nach 90 Sekunden eine Großchance und kurz vor Schluss nochmals einen Eins-gegen-Eins-Situation hergeschenkt.“
"Mit einem Erfolg hätten wir uns oben in der Tabelle festsetzen können“
0:2 im Spitzenspiel bei Energie Cottbus verloren (AZ berichtete), für das Kleeblatt somit die erste Pleite seit dem 2.Mai! Damals verloren die Fürther daheim gegen St.Pauli 1:4, genehmigten den Hanseaten im altehrwürdigen Ronhof eine rauschende Bundesliga-Aufstiegsparty. Seitdem gab es eine lange Sommerpause und – bis Dienstagabend – auch keine einzige Niederlage mehr. Weder in den Vorbereitungsspielen, noch in der Zweiten Liga. Und jetzt aber die überflüssige Schlappe im „Stadion der Freundschaft.“
„Wir haben teilweise ganz gut kombiniert, aber dann musst du halt auch den Sieg erzwingen“, war Büskens angefressen, „wir haben einen bis drei Zähler in Cottbus liegen lassen, darüber müssen wir uns ärgern und dürfen nicht einfach drüber hinwegsehen.“ Neben dem unbedingten Siegeswillen fehlte auch die Kaltschnäuzigkeit vor dem Energie-Kasten. Und was in Richtung Tor ging, hielt Keeper Thorsten Kirschbaum (23) fest, der schon in der Club-Jugend (1999 bis ’04) sein Talent unter Beweis gestellt hatte. Büskens: „Mit einem Erfolg hätten wir uns oben in der Tabelle festsetzen können.“
"Wir müssen gegen Ingolstadt die Durchschlagskraft verbessern“
Was stimmt, aber die Kleeblättler gestern auch nicht weiterbrachte. Ebenso wenig das indirekte Lob von Cottbus-Coach Claus-Dieter „Pele“ Wollitz: „Es war ein glücklicher Sieg.“ Dafür gab es aber drei Zähler für Energie und jede Menge Selbstbewusstsein für das Freitag-Heimspiel gegen Tabellenführer Hertha BSC Berlin.
Dem Kleeblatt bleibt bis zum bayerischen Derby gegen Zweitliga-Rückkehrer Ingolstadt am Samstag (13 Uhr) wenig Zeit zum Lamentieren. Um rasch wieder in die Erfolgsspur zu kommen, fordert der SpVgg-Coach: „Wir müssen gegen Ingolstadt die Durchschlagskraft verbessern.“
Und vielleicht auch das Archiv bemühen: Am 1.Februar 2009 kofferte das Kleeblatt Ingolstadt daheim mit 6:1 ab und schoss sich auf Rang zwei! Matthias Hertlein
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