Den Genossenschaften ging es 2019 gut: Aussichten ungewiss
München (dp/lby) - Bayerns über 1000 Genossenschaften in Handel und Dienstleistungen ist es bis zur Corona-Krise mehrheitlich gut gegangen - doch die Zukunftsaussichten sind ungewiss. Im vergangenen Jahr haben die Unternehmen ihre Umsätze um 3,1 Prozent auf rund 13,1 Milliarden Euro gesteigert, wie der Genossenschaftsverband Bayern (GVB) am Mittwoch mitteilte. Die Gewinne legten sogar um über 5 Prozent von 261 Millionen auf 275 Millionen Euro zu.
Zu den Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften zählen unter anderem Molkereien, Landhändler und sonstige Dienstleister für die Bauern, sowie örtliche Energieversorger. An den Ergebnissen der letzteren lässt sich das Wetter der Vergangenheit ablesen: So verdienten die 102 Photovoltaikgenossenschaften weniger Geld, weil die Sonne 2019 weniger häufig schien als im heißen und trockenen Vorjahr.
Im Trend ist offenbar die Gründung örtlicher Nahwärme-Genossenschaften. Mit Nahwärme ist die Lieferung von Heizwärme über Leitungen gemeint, analog zur Fernwärme, aber über kürzere Entfernungen. 2019 wurden laut GVB fünf neue Nahwärmegenossenschaften gegründet, weitere fünf Initiativen sind zur Gründung 2020 auf den Verband zugekommen.
GVB-Präsident Jürgen Gros forderte die Politik erneut auf, schon in der laufenden Corona-Krise den Neustart der Wirtschaft vorzubereiten. "Die Betriebe müssen wissen, wie lange die derzeitigen erheblichen Einschränkungen bestehen bleiben." Fabriken hätten geschlossen, Gaststätten, Hotels und Handwerksbetriebe wüssten nicht, wie es weitergehen solle. "So eine Situation kann eine Volkswirtschaft nicht beliebig lange durchhalten", sagte Gros.