Demo für bessere Schulen – aber Beckstein schwänzt

Am Samstag gehen Eltern, Schüler und Lehrer auf die Straße. Was alle eint, ist die Sorge um die Schulen in Bayern. „Die Klassen müssen kleiner werden und es müssen mehr Lehrkräfte angestellt werden“.
von  Abendzeitung

Am Samstag gehen Eltern, Schüler und Lehrer auf die Straße. Was alle eint, ist die Sorge um die Schulen in Bayern. „Die Klassen müssen kleiner werden und es müssen mehr Lehrkräfte angestellt werden“.

NÜRNBERG „Der Patient ist so krank, dass er dringend eine Infusion bräuchte. Doch stattdessen wird er weiter zur Ader gelassen“, sagt Marianne Werzinger. Und meint das Bildungswesen in Bayern. Sie ist einer der Organisatoren der bayernweiten Bildungs-Demo am Samstag, zu der zwischen 14 und 16 Uhr mehr als 2000 Eltern, Schüler und Lehrer auf dem Kornmarkt erwartet werden. Nur einer kommt nicht, obwohl er eingeladen ist: Bayerns Ministerpräsident Günther Beckstein.

„Wir haben ihn eingeladen, weil er Bildung zur Chef-Sache gemacht hat“, erklärt Werzinger. Doch auf eine Konfrontation mit aufgebrachten Demonstranten hat der CSU-Politiker offensichtlich keine Lust. Terminüberschneidung, heißt es aus der Staatskanzlei. Denn Beckstein dampft am Samstag lieber mit dem Adler-Nachbau von Nürnberg nach Fürth.

Derweil machen die Demo-Organisatoren mächtig Dampf. Sie fordern mehr Geld für die „beste Bildung mit Zukunft für Bayern“. Es sind 29 Organisationen, vom Philologenverband bis zur Gewerkschaft GEW, vom Lehrerverband bis zur Lebenshilfe und dem Landes-Elternbeirat. „Wir haben Gruppen zusammengebracht, die sonst nicht an einem Tisch sitzen“, sagt Werzinger stolz.

Was alle eint, ist die Sorge um die Schulen in Bayern. „Die Klassen müssen kleiner werden und es müssen mehr Lehrkräfte angestellt werden“, sagt sie und fordert: Mehr mobile Reserven sollen sicherstellen, dass weniger Unterricht ausfällt. Sozialpädagogen und Schulpsychologen müssen an allen Schulen angestellt werden, es müssen mehr Ganztagsschulen eingerichtet, das Konzept für das G8 muss überarbeitet und behinderte Schüler müssen in normale Schulen integriert werden.

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