Deko-Händler Depot wechselte den Besitzer

Der Schweizer Handelsriese Migros zieht sich nach einem Jahrzehnt aus dem Unternehmen zurück und überlässt der Gründerfamilie Gries wieder das Ruder. Für Kunden und Mitarbeiter soll das «keine unmittelbaren Auswirkungen» haben.
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Die Außenansicht einer Filiale der Depot-Warenhauskette für Geschenk- und Deko-Artikel. Foto: Ursula Düren/dpa/Archivbild
dpa Die Außenansicht einer Filiale der Depot-Warenhauskette für Geschenk- und Deko-Artikel. Foto: Ursula Düren/dpa/Archivbild

Niedernberg/Zürich - Der in Deutschland mit über 400 Filialen vertretene Deko- und Einrichtungshändler Depot bekommt einen neuen Eigentümer. Der Schweizer Handelsriese Migros verkauft seine 90-prozentige Beteiligung an dem Wohnaccessoire-Anbieter an den bisherigen Minderheitsgesellschafter und Gründerenkel Christian Gries, wie die Beteiligten am Freitagmorgen mitteilten. Um die Zukunftsperspektiven des Unternehmens zu verbessern, verzichtet die Migros dabei auf die Rückforderung von Darlehen in Höhe von rund 400 Millionen Franken (364 Millionen Euro). Zuvor hatte die "Bild" (Freitagausgabe) berichtet.

Die Schweizer waren 2009 bei der von der Familie Gries gegründeten Deko-Kette eingestiegen. Seit 2012 besaßen sie die Mehrheit am Unternehmen. In dieser Zeit expandierte Depot kräftig. Die Zahl der Filialen stieg seit 2009 von 109 auf 500, der Umsatz von 83 auf über 480 Millionen Euro. Allerdings entsprach die Ergebnisentwicklung nicht dem Umsatzwachstum. Im Gegenteil: Nach den jüngsten Veröffentlichungen im Bundesanzeiger schrieb die Depot-Muttergesellschaft Gries Deco Company in den Jahren 2016 und 2017 tiefrote Zahlen.

Die Schweizer hatten schon vor einiger Zeit die Lust an der deutschen Tochter verloren. Im Sommer kündigte Migros an, sich von dem Deko-Anbieter trennen zu wollen, da die Synergien mit dem eigenen Kerngeschäft in der Schweiz zu gering seien. Depot betreibt neben 402 Filialen in Deutschland auch 60 Geschäfte in Österreich und 38 in der Schweiz. Die knapp 8500 Mitarbeiter erzielten zuletzt einen Umsatz von gut 480 Millionen Euro.

Der Verkauf mitten im wichtigen Weihnachtsgeschäft soll "keine unmittelbaren Auswirkungen" für Kunden und Mitarbeiter haben, wie die Beteiligten betonten. Doch kündigte Christian Gries an, das Geschäft im kommenden Jahr neu ausrichten zu wollen. Depot müsse "noch schneller und effizienter werden als bisher, um wettbewerbsfähig zu bleiben", erklärte er. Neben dem Online-Geschäft, wo Depot hohes Wachstum verzeichne, werde dabei künftig auch wieder den Filialen mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden.

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