Deggendorf: Vorbestrafter Ex-Priester missbraucht Kind!

In Deggendorf bahnt sich ein gewaltiger Missbrauchsskandal an: Ein 52-Jähriger, der sich vor Jahren bereits an einem Kind verging und daraufhin sogar aus dem Klerikerstand entlassen wurde, hat nun offenbar erneut ein Kind sexuell missbraucht. Als angeblicher Pater erschlich er sich das Vertrauen seines Opfers.
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In Deggendorf soll sich ein ehemaliger Priester weiterhin als Geistlicher ausgegeben und ein Kind missbraucht haben.
imago In Deggendorf soll sich ein ehemaliger Priester weiterhin als Geistlicher ausgegeben und ein Kind missbraucht haben.

Deggendorf – Am 23. September erstattete die Mutter des schulpflichtigen Kindes Anzeige gegen den ehemaligen Priester. Nach Angaben des Opfers soll es bereits im Frühjahr zu sexuellen Handlungen vor und an dem Kind gekommen sein.

Gegen den beschuldigten 52-jährigen wurde daraufhin am 26. September auf Antrag der Staatsanwaltschaft Deggendorf Haftbefehl wegen des dringenden Tatverdachts des sexuellen Missbrauchs von Kindern  erlassen. Der Mann befindet sich seither in Untersuchungshaft.

Bereits 2004 wurde der Mann wegen eines einschlägigen Vergehens verurteilt, wie die Staatsanwaltschaft der AZ bestätigte. 2008 folgte für den Priester aus dem Raum Mainz dann schließlich die Entlassung aus Klerikerstand. Offenbar wollte der Mann dies aber nicht akzeptieren und trat auch fortan immer wieder als angeblicher Geistlicher auf. Mehrere Bistümer hatten daher ab 2008 Warnmeldungen vor dem falschen Pater veröffentlicht.

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Kirche warnte vor dem falschen Geistlichen - aber nicht vor seinen sexuellen Neigungen

Im Raum Bayern warnte unter anderem die Diözese Regensburg am 13. März 2014 vor dem trotz seiner 2008 erfolgten Laisierung als Priester Auftretenden. Im Oktober 2015 wurden schließlich durch die Diözese Regensburg alle Pfarrämter im süddeutschen Raum vor dem Mann gewarnt. Allerdings bezogen sich diese Warnungen, die innerhalb der Pfarreien und nicht nach außen kommuniziert wurden, ausschließlich auf sein Auftreten als Geistlicher, nicht auf seine Vorstrafe wegen Kindesmissbrauchs.

Der "Pater" hatte sich unter anderem mit einem gefälschten Priesterausweis das Vertrauen eines Gemeindepfarrers sowie strenggläubiger Familien erschlichen und sich mitunter als Opfer eines Justizirrtums und einer Falschbeschuldigung dargestellt.

Der ehemalige Priester war trotz seiner Entlassung aus dem Klerikerstand nach AZ-Informationen immer wieder überörtlich und grenzüberschreitend als Seelsorger aufgetreten, unter anderem 2013 im Raum Erding und Taufkirchen/Vils sowie zuletzt von Mai bis November 2015 in einer Pfarrei im Landkreis Deggendorf sowie ab diesem Zeitpunkt in einer Familie im Landkreis Deggendorf. Er soll zudem unter einem Vorwand betrügerisch Spenden eingesammelt haben.

Als die aktuellen Beschuldigungen gegen den Mann erhoben wurden, mussten die Ermittlungsbehörden schnell handeln: Da der ehemalige Priester in der Vergangenheit seinen Aufenthaltsort immer wieder kurzfristig gewechselt hatte, wurde innerhalb von nur drei Tagen Haftbefehl erlassen und der Mann schließlich festgenommen, bevor er erneut untertauchen konnte.

Die Ermittlungen von Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei Deggendorf dauern an. Eventuelle weitere Geschädigte können sich unter der Telefonnummer 0991/38960 an die Deggendorfer Kriminalpolizei oder an jede andere Polizeidienststelle wenden.

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