Debatte um Neptunbrunnen voll entfacht

Gute und CSU sprachen sich im Stadtrat für eine Standort-Diskussion aus – Rathaus-SPD und Verwaltung sind dagegen. Was meinen Sie? Voten Sie jetzt online!
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Die Foto-Montage zeigt, wie es nach dem Umzug auf den Jakobsplatz aussehen könnte: Der Neptunbrunnen zwischen den Kirchen St. Jakob (links) und St. Elisabeth.
Berny Meyer (Montage) Die Foto-Montage zeigt, wie es nach dem Umzug auf den Jakobsplatz aussehen könnte: Der Neptunbrunnen zwischen den Kirchen St. Jakob (links) und St. Elisabeth.

Gute und CSU sprachen sich im Stadtrat für eine Standort-Diskussion aus – Rathaus-SPD und Verwaltung sind dagegen. Was meinen Sie? Voten Sie jetzt online!

NÜRNBERG Die Diskussion über einen neuen Standort für den Neptun-Brunnen ist eröffnet. Gestern ergaben sich dabei im Kulturausschuss interessante Koalitionen. Stephan Grosse-Grollmann (Gute) hatte angeregt, den Brunnen, wie 1981 bereits geplant und baulich auch vorbereitet, vom Stadtpark auf dem Jakobsplatz zu versetzen. Die Rathaus-CSU unterstützt diesen Plan. „Das ist ein Architektur-Brunnen. Der gehört in die Innenstadt“, so Architekt Gerhard Thiel (CSU).

Mögliche Kosten: 850.000 Euro

Grosse-Grollmann erinnerte an die Geschichte des „Wanderbrunnens“, den die Nürnberger eigentlich nie richtig gewollt haben. 1616 wurde das Modell gebaut. Erst 1694 war der Brunnen fertig. Doch aufgestellt wurde er wegen Geldmangels nicht. 1796 verkauften die Nürnberger den Brunnen nach St. Petersburg. Eine Spende des jüdischen Hopfenhändlers Ludwig Gerngros ermöglichte, dass ein zweiter Abguss des Brunnens 1902 auf dem Hauptmarkt aufgestellt wurde. 1937 verlegten die Nazis den bedeutendsten Brunnen des Barock auf den Marienplatz. 1961 kam er in den Stadtpark. Der Brunnen-Umzug 1981 war den Stadträten damals dann doch zu teuer. Derzeit wird der Umzug auf 850.000 Euro taxiert. Zu viel, so die Bauverwaltung.

„Es ist peinlich, dass wir es nicht geschafft haben, ihm einen würdigen Standort zu geben“, begründete Grosse-Grollmann. Im Stadtpark solle stattdessen ein Wasserspielplatz entstehen. CSU-Mann Thiel erinnerte an den Stifter Gerngros, der zur Auflage gemacht habe, dass der Brunnen in der Innenstadt stehen muss: „Wir treten den Willen des Stifters mit den Füßen.“

Alternativ-Standort Obstmarkt?

Auch SPD-Stadtrat Richard Würffel fand, „dass der Standort im Stadtpark falsch ist“. Allerdings hätten sich die Nürnberger dort an den Brunnen gewöhnt. „Da hätten wir mit großen Widerständen zu rechnen“. Zudem bräuchte man einen freien Jakobsplatz als innerstädtische Eventzone. Sein Vorschlag: Der Brunnen solle bleiben, wo er ist. Und sollte irgendwann doch einmal der Obstmarkt neu gestaltet werden, „dann können wir ihn ja dort aufstellen“. So viele Windungen brauchte FDP-Mann Utz Ulrich nicht, um seine Ablehnung zu begründen: „Das ist ein Schmarrn!“ M. Reiner

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