DB-Museum vor dem Aus?
Es ist eines der bedeutendsten Verkehrsmuseen der Welt, die Heimat unseres Adlers. Jetzt droht dem Nürnberger DB-Museum der Dampf bzw. das Geld auszugehen. Die Bahn spricht von „wirtschaftlichen Zwängen“, die SPD hofft auf Land und Bund.
NÜRNBERG Es ist eines der bedeutendsten Verkehrsmuseen der Welt, die Heimat unseres Adlers. Jetzt droht dem Nürnberger DB-Museum der Dampf bzw. das Geld auszugehen. Das hat jetzt der Nürnberger SPD-Bundestagsabgeordnete Martin Burkert zum eigenen Erschrecken feststellen müssen. Seine bittere Erkenntnis: „Die Bahn stellt die Zukunft des Nürnberger Eisenbahn-Museums offen in Frage.“
Als Grund nennt Bahn-Chef Hartmut Mehdorn in einem Brief an Burkert die Konkurrenz zwischen der mit staatlichen Millionen gepäppelten Bahn-Abteilung des Deutschen Museum in München und dem Nürnberger DB-Museum. Die Bahn könne sich ähnlich hohe Investitionen in ihre beliebte fränkische Filiale (150000 Besucher/Jahr) nicht leisten. DB-Museum ade?
„Es fehlen die Zuschüsse durch die öffentliche Hand!“
Soweit will es Burkert auf keinen Fall kommen lassen: „Nürnberg ist die Wiege der deutschen Eisenbahngeschichte.“ Eine Schließung des Museums wäre für Burkert unvorstellbar. „Das DB-Museum gehört hierher“, betont der Abgeordnete und nimmt dabei neben der Bahn vor allem auch den Bund und den Freistaat in die Pflicht. „Es fehlen die Zuschüsse durch die öffentliche Hand!“ Die sollen nun Bayerns Ministerpräsident Günther Beckstein und Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee besorgen. Beiden hat Burkert einen flammenden Brief geschrieben, worin er um finanzielle Unterstützung für das Museum und vor allem auch für den Erhalt der 70 Arbeitsplätze wirbt.
In der Chefetage der Bahn versteht man derweil die ganze Aufregung nicht: „Es gibt keine Pläne, das Museum zu schließen“, versichert DB-Sprecher Achim Stauß. Allerdings muss auch er zugeben: „Es gibt immer wirtschaftliche Zwänge.“ Was das bedeutet, weiß Burkert: „So ein Museum ist ein Draufzahlgeschäft. Deshalb müssen jetzt die Weichen für die Zukunft gestellt werden.“ kk