Daum äußert sich zu Hoeneß
Berlin - Christoph Daum glaubt nicht, dass sich Uli Hoeneß von jetzt auf gleich vom FC Bayern verabschieden wird. Dieser werde "sich nicht in sein Haus am Tegernsee zurückziehen und sich eine Ehrenkarte schenken lassen", sagte Daum, der mit dem Bayern-Präsidenten und Aufsichtsratschef einst heftig aneinandergeraten war, am Mittwoch "Focus Online". Der 67-Jährige werde "in der Übergangsphase weiter im operativen Geschäft tätig sein und auch danach mit seinem Experten-Urteil dem FC Bayern beratend an der Seite stehen".
Hoeneß wird sich laut eines "Bild"-Berichts im November nicht zur Wiederwahl stellen und sich auch vom Posten des Aufsichtsratsvorsitzenden zurückziehen. Er selbst äußerte im "Kicker" dazu, seine Entscheidung über seine Zukunft erst Ende August mitzuteilen. Als Nachfolger für beide Führungsposten ist der frühere Adidas-Chef Herbert Hainer im Gespräch.
"Jeder wäre gut beraten, wenn er so einen Mentor wie Uli Hoeneß in seinen Reihen hätte, auf den er zurückgreifen kann", sagte Daum. "Er ist der Baumeister dessen, was wir heute als Bayern München bezeichnen. Uli Hoeneß musste auch schwierige Phasen meistern. Er hat aber alles souverän und erfolgreich gemeistert und den FC Bayern zur Fußball-Lokomotive in Deutschland gemacht."
Er selbst habe sich mit dem Bayern-Präsidenten längst versöhnt. "Ich habe ein längeres, sehr gutes Telefonat mit Uli Hoeneß geführt", sagte Daum. "Das war ein sehr persönliches Gespräch, bei dem wir über viele Dinge geredet haben. Auf die Inhalte werde ich jetzt nicht detailliert eingehen. Aber das war ein Telefonat, über das ich mich sehr gefreut habe und was mir sehr gutgetan hat - und was die menschliche Größe von Uli Hoeneß ausgedrückt hat."