Dauerpatient Okotie greift an

Für Wintereinkäufe fehlt dem Club durch das ausgefallene Pokalspiel in Offenbach das nötige Kleingeld – die Chance für den Dauerpatienten
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Endlich Bundesliga-Luft – wenn auch nur für zwei Minuten: Julian Schieber (li.) geht, Rubin Okotie kommt gegen Hannover.
Wolfgang Zink Endlich Bundesliga-Luft – wenn auch nur für zwei Minuten: Julian Schieber (li.) geht, Rubin Okotie kommt gegen Hannover.

Für Wintereinkäufe fehlt dem Club durch das ausgefallene Pokalspiel in Offenbach das nötige Kleingeld – die Chance für den Dauerpatienten

NÜRNBERG Das Thema Neuzugänge haben die Club-Bosse vorerst abgehakt. Zu sehr hat das abgesagte Pokalspiel in Offenbach ihr Transferbudget torpediert. Denn auch wenn eigentlich jeder am Valznerweiher mit dem Erreichen des Viertelfinales rechnet, als ordentlicher Kaufmann kann Manager Martin Bader die 1,125 Millionen Euro, die ein Sieg über die Kickers allein an TV-Prämie in die Kasse spülen würde, nicht vorab fest einplanen. Bader: „Wenn man sich im Januar personell verbessern oder einen Vorgriff auf einen Sommer-Transfer machen kann, dann ließe sich mit dieser Summe leichter handeln.“

"Ich will mich im Trainingslager aufdrängen!"

Vorausgesetzt, es besteht dann überhaupt noch Handlungsbedarf. Denn zu diesem Zeitpunkt bereitet sich der Club im Wintertrainingslager (2. bis 9. Januar) im türkischen Belek gerade auf den Rückrundenauftakt gegen Gladbach (15. Januar) vor. Und dort will einer endlich durchstarten, der in den Planungen von Dieter Hecking bislang überhaupt keine Rolle gespielt hat: Rubin Okotie!

Beim 3:1 gegen Hannover feierte der 23-jährige Stürmer sein lang ersehntes Bundesliga-Debüt. Dieses „schöne Gefühl“ dauerte zwar nur knapp drei Minuten. Für Okotie aber Grund genug, nun selbstbewusst anzukündigen: „Ich will mich im Trainingslager aufdrängen!“

Zu wünschen wäre es dem stets durchgestylten Frauenschwarm. Denn auch wenn der gebürtige Pakistani gerade bei den weiblichen Fans hoch im Kurs steht und nach dem Training regelmäßig Liebesbriefe zugesteckt bekommt, hat der im Sommer von Austria Wien ablösefrei nach Nürnberg gewechselte Österreicher bislang sportlich meist nur für Negativ-Schlagzeilen gesorgt. Mit den Nachwehen eines fiesen Knorpelschadens taumelte der Ösi-Bomber im Krankenstand fast die komplette Hinrunde lang von einem Rückschlag zum nächsten. Probleme mit dem Knie, mit der Achillessehne, zwischendurch eine Magen-Darm-Grippe. Erst kürzlich hatte Trainer Dieter Hecking bei seinem Sorgenkicker eine aufgrund der Verletzungsmisere verständliche, aber im harten Profigeschäft nicht gerade förderliche „Schonhaltung“ ausgemacht. Rubin will da nicht mal widersprechen: „Einmal war ich etwas verletzt, dass andere mal krank. Ich hätte nicht gedacht, dass mein Körper so lange braucht, um richtig auf Touren zu kommen. Ich dachte, alles geht viel schneller.“

Okotie schuftet mit Privat-Trainer

Andere hätten da womöglich schon längst hingeschmissen, aber der ewige Patient steckte nicht auf. „Mit seiner Einwechslung habe ich auch honoriert, dass Rubin letzte Woche im Training deutlich auffälliger war“, hat Hecking eine klare Leistungssteigerung erkannt. Die aber noch lange nicht abgeschlossen ist. Okotie: „Mir fehlt es noch an Spritzigkeit, aber die kommt wieder. Hoffentlich genauso wie das Vertrauen bei Eins-gegen-Eins-Situationen.“

Die Winterpause kommt ihm daher auch recht ungelegen. Gerade mal zwei freie Tage (Weihnachten und Silvester) will sich Rubin zum Ausspannen bei seiner Mutter in Wien gönnen. Die restliche Zeit wird mit einem Privat-Trainer geschuftet. Okotie: „Für mich wäre es besser gewesen, wenn es jetzt gleich weiterginge. Andererseits kann ich in der Vorbereitung alles dafür tun, um mich für das Frühjahr zu empfehlen.“ Darauf hofft wohl auch Bader, wenn er orakelt: „Vielleicht ist ja Rubin unser Neuzugang!“ Krischan Kaufmann

Mehr über den Club und wohin es Dario Vidosic zeiht, lesen Sie in der Print-Ausgabe Ihrer Abendzeitung am Mittwoch, 22. Dezember.

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