Datev eröffnet „Fort Knox“ im Gewerbegebiet
NÜRNBERG Hätte der Unterhaltungs-Riese Sony die Daten seiner Nutzer hier gespeichert, wäre der jüngste spektakuläre Informations-Klau wohl nicht möglich gewesen: Die Datev hat im Gewerbegebiet Nürnberg-Feucht am Donnerstag ein neues Rechenzentrum eingeweiht, das nicht nur unglaubliche Mengen an Kunden-Daten speichern kann – sondern das auch sehr, sehr sicher ist.
Die äußerst strengen Anforderungen der Datev gemahnten Christian Seitz, Vorstandsvorsitzender der „IP Partner AG“, die das Projekt konzipiert hat und mit ihrer Muttergesellschaft QSC unterhält, gar an „Fort Knox“. Alles ist doppelt oder dreifach gesichert: Stromversorgung, Kühlung, Zugänge. Die muss – im Idealfall – allerdings sowieso niemand benutzen, denn das Rechenzentrum funktioniert „remote“, erklärt Datev-Boss Dieter Kempf, also ferngesteuert aus der innerstädtischen Firmen-Zentrale: Außer einem Sicherheitsdienst, der das unscheinbare Industriegebäude rund um die Uhr bewacht, arbeitet dort niemand. Es sei denn, technische Probleme erfordern den Einsatz von Servicekräften.
Wie vielen handelsüblichen Hausgebrauch-Rechnern die Speicherleistung des Rechenzentrums entspricht, mögen selbst die Experten nicht schätzen: etwa 5000 physische Server, die jeweils 40 virtuelle Server simulieren können, gibt Kempf als Orientierungswert an. Da aber die Potenziale des „Cloud-Computing“ – also des Ablegens von Daten in ausgelagerten Rechenzentren – ständig wachsen, sind Zahlen Makulatur. Dass angesichts der riesigen Speichermöglichkeiten das Kontingent gar nicht ausgeschöpft werden kann, glaubt keiner: Gerade Datev-Kunden – Steuerberater und Anwälte – hantieren mit extrem sensiblen Daten. Und die könnten wohl nirgendwo anders so sicher deponiert und verwaltet werden, wie im neuen, 1000 Quadratmeter großen Rechenzentrum im Gewerbegebiet Nürnberg-Feucht.
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