Datenschutzbeschwerden gehen sprunghaft in die Höhe

Ansbach (dpa/lby) - Die Zahl der Beschwerden über mögliche Datenschutzverstöße bei Unternehmen und Institutionen hat im vergangenen Jahr in Bayern massiv zugenommen. Das geht aus dem Tätigkeitsbericht des Landesamtes für Datenschutzaufsicht für das vergangene Jahr hervor, den dessen Präsident Thomas Kranig am Dienstag in Ansbach vorstellte.
dpa |
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Ansbach (dpa/lby) - Die Zahl der Beschwerden über mögliche Datenschutzverstöße bei Unternehmen und Institutionen hat im vergangenen Jahr in Bayern massiv zugenommen. Das geht aus dem Tätigkeitsbericht des Landesamtes für Datenschutzaufsicht für das vergangene Jahr hervor, den dessen Präsident Thomas Kranig am Dienstag in Ansbach vorstellte. Der Anstieg von 3643 Beschwerden im Jahr 2018 auf 5497 im Jahr 2019 habe die Behörde überrascht. "Das ist ein gewaltiger Anstieg, mit dem wir so nicht gerechnet hatten", sagte Kranig.

Nicht zwangsläufig liege dem Anstieg auch eine höhere Zahl tatsächlicher Verstöße zugrunde. Vielen Bürgern sei bewusster geworden, dass sie Rechte im Bereich Datenschutz haben. Die neue, im Mai 2018 in Kraft getretene Datenschutz-Grundverordnung auf EU-Ebene habe zudem die Schwelle für meldepflichtige Vorgänge niedriger gesetzt.

Im Jahr 2019 seien bayernweit nur zwei Bußgeld-Bescheide verhängt worden. Die Zahl werde im nächsten Jahr zunehmen, da im Herbst einige Verfahren neu eingeleitet worden seien. Abschlägig beschieden seien Anfragen mehrerer Banken, die über das Abschöpfen von Kontobewegungen Kundenprofile erstellen wollten. "Wir erachten das als nicht für zulässig", sagte der zuständige Bereichsleiter Thomas Wittmann.

Geprüft werde derzeit auf einen Hinweis aus der Bevölkerung hin die Rechtmäßigkeit von Anti-Diebstahl-Systemen in Tesla-Fahrzeugen, sagte der Vizepräsident des Landesamtes, Andreas Sachs. Das System lässt über mehrere Kameras potenzielle Autodiebe, die sich dem Fahrzeug nähern, filmen. Es bestehe aber der Verdacht, dass auf den Datenträgern auch Unbeteiligte im öffentlichen Raum zu sehen sein könnten.

Die Behörde gehe auch einem Datenleck bei der Autovermietung Buchbinder nach. Kranig bestätigte, dass durch die Panne die Daten von bis zu drei Millionen Kunden in die Öffentlichkeit gelangt sein könnten. Das Leck sei von dem Unternehmen geschlossen worden.

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