Das Tiger-Drama: Pech, Bruch – und ein Hexen-Meister

3:4! Niederlage auch im zweiten Playoff-Duell gegen Hannover. Letzte Chance am Samstag: „Werden alles probieren“
NÜRNBERG Zugegeben, der Satz hat schon einen Bart: Erst hatten wir kein Glück – und dann ist auch noch das Pech hinzu gekommen! Was die Nürnberger Eishockey-Profis angeht aber trifft er in ihrer aktuellen Situation voll ins Schwarze. 48 Stunden Nach der höchst unglücklichen 2:3-Niederlagen im Marathon-Match zum Playoff-Auftakt in Hannover haben die Thomas Sabo Ice Tigers auch das zweite Viertelfinal-Duell gegen die Scorpions verloren – 3:4 (2:2, 1:0, 0:2).
Brockmann: "Müssen noch disziplinierter spielen"
Diesmal vor 7130 Zuschauern in der Arena Nürnberger Versicherung und in der Normal-Distanz von drei Dritteln. Aber sein hätte es – wie schon am Dienstag kurz vor Mitternacht – sicher nicht müssen. Fest steht: Der Playoff-K.o. an Ostern droht. Denn am Samstag (17.30 Uhr) kann Hannover in der TUI Arena den Sack schon zumachen. Können da die Noris-Cracks den Spieß noch einmal umdrehen, stehen sie am Montag (14.30 Uhr) in Nürnberg erneut unter Siegzwang. Klappt’s, käme es am Dienstag (19.30 Uhr) in Hannover zum Showdown um den Halbfinal-Einzug.
„Wir werden am Samstag in Hannover noch einmal alles probieren“, kündigte Tigers-Trainer Andreas Brockmann nach der Schluss-Sirene am Donnerstagabend an. „Wir werden versuchen, noch disziplinierter zu spielen und unsere Chancen besser zu nutzen und auch hinten noch besser zu stehen.“ Auch Scorpions-Coach Hans Zach weiß, was die Stunde geschlagen hat: „Wir sind noch nicht durch, die Spiele sind immer eng, zwei Mannschaften auf Augenhöhe.“
Ärgerliche Kleinigkeiten entschieden das Spiel
Tatsächlich waren es – aus Nürnberger Sicht ärgerliche – Kleinigkeiten, die am Donnerstag den Ausschlag für Hannover gaben. Nach dem Start nach Maß – 1:0 durch Tyler Mosienko (3.) – brachte ein Wechselfehler die Tiger in Unterzahl. Prompt glich Matt Dzieduszycki aus (7.). „So etwas sollte eigentlich nicht passieren“, grummelte Brockmann hinterher. Doch auch nach Sachar Blanks 2:1 für Hannover (13.) war noch nichts passiert – Eric Chouinard knallte den Puck zum 2:2 in die Gambel (19.).
Startsignal zu einem furiosen zweiten Drittel mit hochkarätigen Möglichkeiten quasi im Minutentakt, doch nur Petr Fical (29.) konnte bei Nürnberger Überzahl den famosen Travis Scott im Scorpions-Kasten bezwingen. „Da war Nürnberg klar besser, allein Scott hat uns im Spiel gehalten“, räumte Zach ein. „Einfach unglaublich, was der Scott da rausgeholt hat“, schüttelte auch Brockmann den Kopf.
Scorpion Goc: "Im Moment passt alles bei uns"
Kopfschütteln auch bei Chouinard. Beim Versuch, einen Pass zu spielen, ging der Schläger zu Bruch, der Puck landete bei Klaus Kathan und dann im Tiger-Tor – 3:3 (42.). Nürnberg dagegen, stand zwei Mal der Pfosten im Weg. Und mitten in der Tiger-Power dann die kalte Dusche – 3:4 (52.). „Im Moment passt alles bei uns“, grinste Siegtorschütze Sascha Goc. Dass Greg Leeb beim Finale furioso zweimal an Hexen-Meister Scott scheiterte, passte irgendwie ins Bild. Gerhard Schmid