Das sind Nürnbergs gefährlichste Straßen

Im vergangenen Jahr sind 1,12 Prozent weniger Unfälle auf Nürnbergs Straßen passiert. Aber es gibt Stellen, an denen es immer wieder kracht.
von  Abendzeitung

Im vergangenen Jahr sind 1,12 Prozent weniger Unfälle auf Nürnbergs Straßen passiert. Aber es gibt Stellen, an denen es immer wieder kracht.

NÜRNBERG Exakt 14112 Verkehrsunfälle zählte die Polizei vergangenes Jahr in Nürnberg, sieben Menschen starben im Stadtgebiet. Das sind zwar vier Personen weniger als 2006, und auch die Gesamtzahl der Unfälle sank geringfügig um 1,12 Prozent. Bei den Unfällen mit Personenschaden (plus2,84 Prozent) und bei den Verletzten (plus 3,25 Prozent) schnellen die Zahlen aber deutlich in die Höhe.

Sicherheitspreis für die Stadt Nürnberg

Trotzdem: Verkehrsbehörden und Polizei ziehen eine positive Verkehrsunfall-Bilanz 2007. Vor kurzem konnte sich die Stadt Nürnberg gar über den Sicherheitspreis „Die Unfallkommission 2007“ der Unfallforschung der Versicherer (UDV) freuen.

Der Anlass: Die Unfallkommission der Stadt hatte die Kreuzung Adolf-Braun-/ Fürther- / Sigmundstraße im Jahr 2002 als Unfallschwerpunkt erkannt und fachgerecht analysiert. Bei zahlreichen Unfällen (27 mit 32 zum Teil schwer Verletzten) kollidierten die zweispurig geführten Linksabbieger mit dem Gegenverkehr.

In mehreren Schritten ließ die Kommission die Ampelregelung optimiert. Im Zuge dieser Arbeiten wurde eine überlange Ampel-Peitsche mit zwei großen Signalleuchten installiert und die Ampelschaltung wurde in die bestehende „Grüne Welle“ eingebunden.

Resultat: Im folgenden Jahr registrierte die Polizei nur noch fünf Unfälle, bei denen lediglich zwei Menschen leicht verletzt wurden.

Doch trotz solcher Einzel-Erfolge: Immer noch gibt es in Nürnberg Straßen, die seit Jahren als „Unfallhäufungsstelle“ in der Statistik auftauchen. Als solche werden Straßen bezeichnet, bei denen jedes Jahr mehr als zehn Unfällen ereignen.

Wir haben die Verkehrsunfallstatistik 2007 genau unter die Lupe genommen und zeigen Ihnen, wo Sie besonders aufpassen müssen. Hier die Top 5 der gefährlichsten Straßen Nürnbergs.

Vorjurastraße/Wiener Straße

Mit 20 Unfällen, 2 Schwer- und 8 Leichtverletzten seit 2005 war dieser Knotenpunkt hinter dem Hafen auffällig geworden. Hauptursache der Crashs: Abbiegefehler und Vorfahrtsverletzungen. 2006 wurden die Fahrbahnmarkierungen erneuert, die Geschwindigkeit in der Vorjurastraße wurde von Tempo 70 auf Tempo 50 reduziert. Ergebnis 2006: 15 Unfälle, 1 Schwer-, 8 Leichtverletzte. 2007: 14 Unfälle, 1 Schwer-, 7 Leichtverletzte. Kaum Verbesserung, nun soll ein Kreisverkehr für mehr Sicherheit sorgen.

Kreuzung Fürth Süd

Wo sich die Rothenburger-, die Gebersdorfer- und die Schwabacher Straße treffen, registrierte die Polizei im Jahr 2005 noch 17 Unfälle mit zehn Leichtverletzten, 2006 waren es zwar nur zehn Unfälle. Dafür aber gab es einen Schwer- und vier Leichtverletzte zu beklagen. Weil die Unfälle jedoch an vielen Stellen der unübersichtlichen Kreuzung geschehen, wissen Polizei und Verkehrsplaner nicht, ob eine andere Ampelschaltung oder neue Verkehrszeichen helfen. Hauptursache der Crashs: Die Fahrer passen nicht auf.

Westring/Zum Frankenschnellweg

Seit Anfang 2007 wird die Jansenbrücke am Nürnberger Westring saniert. Vorher häuften sich an der Anschlussstelle zum Frankenschnellweg die Unfälle. 2006 ereigneten sich hier acht Zusammenstöße, zehn Personen wurden leicht verletzt. Der Vergleich zum Vorjahr: 17 Unfälle, zwei Schwer-, elf Leichtverletzte. Nicht immer spielten sich die Unfällen an einem bestimmten Punkt der Kreuzung ab, so dass die Unfallkommission an diesem Brennpunkt Fehlverhalten der Verkehrsteilnehmer als Ursache vermutet.

Gibitzenhof-/Nopitsch-/Dianastraße

In der Nürnberger Südstadt kracht es besonders häufig an der Kreuzung Gibitzenhof-, Nopitsch- und Dianastraße. Bei 17 Unfällen wurden 2006 14 Personen leicht verletzt. 2005 waren es 17 Unfälle mit acht Leichtverletzten. Bei den hier gezählten Crashs waren auch zwei Radfahrer und drei Fußgänger beteiligt. Ein Fußgänger verursachte den Unfall selbst, weil er bei Rot über die Straße ging. Die Unfallkommission ordnete jetzt an, dass die Fahrbahnmarkierung überprüft und eventuell erneuert werden muss.

Rathenauplatz/Cramer-Klett-Straße

2006 ereigneten sich hier am Ring, 14 Unfälle (2 Schwer-, 13 Leichtverletzte). Besonders hellhörig wurde die Unfallkommission der Stadt, weil extrem viele Radfahrer (10) an den Unfällen beteiligt waren. Hauptursache der Crashs hier: Rotlichtverstöße. Durch auffälligere Markierungen, Rückschnitt des Buschwerks und die Beschilderung „gefährliche Kreuzung“ erreichte man entscheidende Verbesserungen. 2007 ereigneten sich nurmehr fünf Unfälle mit sieben leicht verletzten Personen.

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