Das Kreuz mit dem Kreuz! Club bangt um Kluge

Trainer Oenning hat drei Alternativen, hofft aber auf eine Blitzheilung seines Spielmachers. Comeback von Kapitän Andy Wolf wahrscheinlich
NÜRNBERG Wehen, der Tabellenletzte, schneit herein. Für die Club-Profis die Chance, sich für die bittere 2:6-Klatsche in Aachen zu rehabilitieren. So fordert es zumindest Trainer Michael Oenning. „Wir wollen gewinnen“, lautet seine klare Ansage an die Tivoli-Versager. Dumm nur, dass mit Peer Kluge ein Leistungsträger auszufallen droht.
Denn das, was sich unter der Woche stets wie eine Lappalie anhörte, „der hat Rücken“ (Co-Trainer Peter Hermann), entpuppt sich vor dem Heimspiel als mittelschwere Katastrophe. Wie erst jetzt bekannt wurde, hat sich der Mittelfeld-Derwisch schon vor knapp zwei Wochen beim 3:0 gegen Kaiserslautern eine schmerzhafte Muskelquetschung im Rücken zugezogen. „So etwas tut richtig weh“, sagt Team-Arzt Matthias Brem. Dass Kluge in Aachen erneut einen Schlag auf dieselbe Stelle bekommen hatte, verzögerte den Heilungsprozess erheblich. An Training war bei Kluge auch gestern noch nicht zu denken.
Oenning: "Ich habe Andy lange vermisst"
Zwar spekuliert Oenning auf eine Blitzheilung bei seinem nahezu unersetzlichen Spielgestalter (drei Tore, zwei Vorlagen) und sagt: „Ich glaube, dass er spielen kann.“ Brem indes will dem Trainer keine allzu großen Hoffnungen machen. „Ob er spielen kann oder nicht, das wird sich wohl erst am Sonntag entscheiden.“
Für Oenning ist also ein Plan B nötig. Wer kann Kluge auf der rechten Bahn ersetzen? Juri Judt wäre sicher die defensivere Variante, Daniel Gygax die offensive. Oder doch Marcel Risse (19), der nächste aus der Bubi-Fraktion?
Viele Fragezeichen. Genauso wie hinter dem angepeilten Comeback von Andy Wolf. „Andy wäre sicher eine hilfreiche Alternative. Ich habe ihn lange vermisst“, sagt Oenning. Er will seinen Kapitän und Abwehrchef aber nicht verheizen: „Andy soll von der ersten Minute an super sein. Das ist ein ganz schöner Rucksack, den da er zu tragen hat.“
Club will gegen Wehen Serie starten
Sicher fehlen wird Albert Bunjaku (Innenbanddehnung im rechten Knie). Für ihn rückt Amateur-Kapitän Markus Fuchs auf, der 29-Jährige erlebt gerade seinen zweiten Frühling. Oenning schätzt an Fuchs, dass er ein „Instinkt-Fußballer“ ist, der „zwar keine Alternative für 90 Minuten ist, den man aber einfach reinwerfen kann.“ Vielleicht sogar muss, denn mit Christian Eigler hat Oenning nur noch einen gesunden Stürmer. Isaac Boakye hat sich im Training an der Schulter verletzt und geht leicht angeschlagen in die Partie.
Wie auch immer, gegen die auswärts noch sieglosen Hessen muss es im Notfall auch ohne Kluge, Wolf und Co. gehen. Das weiß auch Oenning: „Wir wollen die nächsten beiden Heimspiele gewinnen.“ Wobei ein Erfolgserlebnis für die wegweisende Partie gegen Mainz am Freitag, 27. Februar (18 Uhr) sicher hilfreich wäre. Denn will der Club in Sachen Aufstieg noch ein Wörtchen mitreden, muss eine Serie her. Geplanter Start am Sonntag, 14 Uhr, im easyCredit-Stadion. Krischan Kaufmann