Das Kraut, das k.o. macht - Jugendliche rauchen sich in die Klinik

KIRCHHEIM - Ein Drogenexperiment bringt drei Jugendliche aus Kirchheim ins Krankenhaus. „Lava Red“ ist legal, aber offenbar gefährlich.

Weil ein paar Jugendliche mit Drogen experimentierten, musste die Polizei am Samstag mit dem Suchhubschrauber ausrücken. Einem Passanten waren am frühen Abend in einem Einkaufszentrum in Kirchheim mehrere Jungs aufgefallen, die auf einer Parkbank Alkohol tranken und sich immer wieder übergeben mussten.

Als die Polizei ankam, waren zwei 16-Jährige bereits bewusstlos. Ein 17-jähriger war noch ansprechbar und erzählte den Beamten, dass sie nicht nur Alkohol getrunken, sondern auch eine neue Kräutermischung geraucht hätten: Lava Red heißt das Räucherwerk, das bislang nicht als Betäubungsmittel eingestuft ist.

Die Jugendlichen wurden sofort ins Krankenhaus gebracht. Ein Vierter, der ebenfalls Lava Red geraucht haben soll, wurde von einem Polizeihubschrauber gesucht – denn es war nicht auszuschließen, dass sein Zustand ebenfalls lebensbedrohlich war. Die Polizei fand den 15-Jährigen schließlich an einem Jugendzentrum und brachte ihn ins Krankenhaus. Auf der Suche fiel den Beamten eine weitere Gruppe junger Leute auf, die sich verdächtig verhielten. Die 14 bis 16-Jährigen hatten kleine Mengen Marihuana dabei.

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10 Euro pro Gramm – und dafür Halluzinationen

Wie schon beim Kräuter-Gemisch „Spice“ laufen die Behörden den neuesten Entwicklungen auf dem Drogenmarkt hinterher. Was genau in der Kräutermischung „Lava Red“ steckt, ist noch unklar. In Internetshops wird es als Räuchermischung angeboten – für etwa 10 Euro pro Gramm. Was drinsteckt, erfährt man dort nicht. Manche Händler weisen darauf hin, dass die Mischung nicht zum Verzehr geeignet sei. Die Erfahrungen der Konsumenten mit Lava Red klingen bedenklich: Von vierstündigem Drogenrausch mit Halluzinationen und Kopfschmerzen ist die Rede.