Das kommt noch alles auf uns zu!
Jetzt wird es ernst! Nun streiken auch noch Müllabfuhr und Kindergärten. Die Bürger müssen sich auf schwierige Verhältnisse einstellen. Über 200 Streikende in Nürnberg. Wer noch alles die Arbeit niederlegt und was das bedeutet. Hier.
NÜRNBERG Tag eins der Streikwelle im öffentlichen Dienst: Mittwoch Morgen um 4.15 Uhr legten rund 100 Mitarbeiter des Bodendienstes am Nürnberger Flughafen für vier Stunden die Arbeit nieder. Doch das große Chaos blieb aus – der Flughafen hatte Leiharbeiter angeheuert, die den Betrieb aufrecht hielten. So fielen nur drei Inlandsflüge aus, bei weiteren Starts kam es zu Verspätungen. ver.di-Sprecher Manfred Weidenfelder kritisierte, die Leiharbeiter seien mit angedrohten Kündigungen unter Druck gesetzt worden, sich nicht am Streik zu beteiligen.
Die Bürger müssen sich allerdings auf schwierigere Verhältnisse einstellen: ver.di ruft in Nürnberg insgesamt 2200 Beschäftigte zu massiven Warnstreiks auf. Das kommt auf uns zu:
Bei der N-Ergie sollen sich rund 800 Mitarbeiter der Standorte Sandreuth, Hainstraße und Plärrer dem Warnstreik anschließen.
Beim städtischen Eigenbetrieb „Abfallwirtschaft und Stadtreinigung“ lassen rund 300 Mitarbeiter die Mülltonnen und Kehrmaschinen stehen.
Rund 300 Mitarbeiter von 76 städtischen Kindertagesstätten streiken – die Eltern sind frühzeitig informiert worden.
Auto zulassen, Pass verlängern, Führerschein abholen, Gewerbe anmelden oder Bücher ausleihen – das wird alles schwierig, weil die Mitarbeiter der Kfz-Zulassung, des Gartenbauamts, des Einwohneramts, Ordnungsamts und der Stadtbibliothek im Ausstand sind. Ebenfalls bestreikt werden die Telefon-Vermittlung des Rathauses, das Steueramt, das Hallenbad Katzwang sowie das Wasser- und Schifffahrtsamt.
Während anderswo die Mitarbeiter den ganzen Tag die Arbeit niederlegen, treten rund 300 Mitarbeiter des Klinikums in dreistündigen Streik.
Aber auch, wer nichts auf dem Amt zu tun hat, dürfte heute die Auswirkungen des Streiks zu spüren bekommen: Sieben Sternmärsche der Streikenden werden für massive Behinderungen im Straßenverkehr sorgen.
- Themen: