DAS ist Europas „Ziel 2“
31 Millionen Euro EU-Fördergelder flossen in die Nürnberger Südstadt.
NÜRNBERG Wer sich auf dem Aufseßplatz über die Kaugummi-Flecken am weißen Pflaster ärgert oder sich über die tollen Spielgeräte an der Nordseite freut, wer den alten Bäumen nachtrauert oder auf den städtischen Liegestühlen dort den Sommer genießt, wird nicht an Europa denken. Schon gar nicht an so komplizierte Begriffe wie „Ziel 2“. Doch es waren 1,628 Millionen Euro aus dem europäischen Fördertopf, die den Umbau des Platzes ermöglichten. Das war nicht das einzige Bauprojekt in der Südstadt, das die EU gefördert hat. Aber es ist wohl bei der Bevölkerung das umstrittenste.
Mit „Ziel 2“ umschreibt die EU-Bürokratie die Förderung alter, industriell geprägter Standorte mit hoher Arbeitslosigkeit, wie die Nürnberger Südstadt, die vom Strukturwandel betroffen sind. Für solche Gebiete stehen viele Fördermillionen bereit, die jedoch nur ausgezahlt werden, wenn sich auch Kommunen und Länder beteiligen.
Auch in die Werderau pumpte die EU Fördermittel
In die Südstadt flossen insgesamt 70 Millionen Euro. 31 Millionen davon kamen von der EU und vom Land Bayern, die Stadt bezahlte 28 Millionen, der Rest war der Eigenfinanzierungsanteil privater Träger und Anwohner.
Auch der neue Spielplatz am „Pflaumsgarten“ in der Werderau und die Neugestaltung der Straßen rundum wurde mit EU-Fördermitteln finanziert. Und von den 645.000 Euro, die die Generalsanierung der Grünanlage und des Spielplatzes am Südtiroler Platz kostete, waren 436.000 Euro Fördermittel.
Das Zauberwort „Ziel 2“ ist auch dafür verantwortlich, dass in Nürnberg heuer bereits zum fünften Mal Deutschlands größtes Asia Open-Air Festival stattfindet. „Spirit Asia“ präsentiert vom 17. bis 19. Juli asiatisches Essen, asiatische Kultur und Lebensart im Südstadtpark. 2008 feierten 70.000 Besucher – eine schöne Attraktion zur Aufwertung der Südstadt. Angeschoben wurde die Veranstaltung, die sich inzwischen finanziell selbst trägt, mit Mitteln aus dem Fördertopf der EU. mir
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