Das ist der Mann, der seine Frau totsprengen wollte!
Der 64-jährige Elektromeister steht seit gestern wegen Mordversuchs vor dem Bayreuther Landgericht.
BAYREUTH/KULMBACH Weil er seine Ehefrau mit einem selbst gebauten Sprengsatz umbringen wollte, muss sich der 64-jährige Elektromeister Hartmut O. aus Kulmbach seitgestern wegen versuchten Mordes vor dem Landgericht Bayreuth verantworten. DerMann soll 800 Gramm Schwarzpulver hinter dem Fahrersitz des Wagens seiner Frau deponiert und dann per Handy gezündet haben.
Nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft überlebte die damals 55-jährige Arzthelferin Inge O. den Anschlag nur, weil lediglich einer der beiden Sprengsätze detonierte und ihr Fahrzeug ein Schiebedach hatte, das bei der Explosion weggesprengt wurde. Dadurch konnte ein Großteil der Druckwelle entweichen.
Das Paar lebte nach 30 Ehejahren seit längerem getrennt. Der Mann fühlte sich nach Auffassung der Staatsanwaltschaft zu Unrecht verlassen und fasste deshalb den Entschluss, seine Frau umzubringen. Wenige Tage vor der Tat wurde ihm bei einem Termin am Amtsgericht Kulmbach klar, dass er seiner nur teilweise berufstätigen Frau möglicherweise mehr Unterhalt zahlen muss, als er zunächst gedacht hatte. Daher habe er beschlossen, seinen teuflischen Plan in die Tat umzusetzen.
Der Mann besaß noch einen Zweitschlüssel zum Auto seiner Ehefrau und wusste, wo diese normalerweise parkte, während sie als Arzthelferin arbeitete. Am 17. März 2008 versteckte er in der Rückenlehne des Fahrersitzes ihres Wagens zwei selbst gebastelte Sprengsätze, ein Handy und ein Batteriepaket zur Auslösung der Zündung. Aus einiger Entfernung soll er dann beobachtet haben, wie die 55-Jährige nach Feierabend ihren Wagen bestieg und losfuhr. Mit einem Anruf löste er die Detonation aus.
Der Frau gelang es noch, ihr Fahrzeug zum Stehen zu bringen, auszusteigen und mit Hilfe von Passanten ihre brennende Daunenjacke auszuziehen. Die Frau erlitt bei dem Anschlag ein Knalltrauma sowie leichte Verbrennungen an beiden Händen und im Gesicht.
Der 64-Jährige Angeklagte hatte bereits nach seiner Festnahme ein umfassendes Geständnis abgelegt. Für den Prozess vor dem LandgerichtBayreuth sind drei Verhandlungstage angesetzt. Das Urteil wird bereits am morgigen Mittwoch erwartet.
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