Das große Fußball-Fest: Es ist angerichtet!

Club-Trainer Oennings Aufstiegshelden nehmen den Kampf mit den Geldsäcken der Ersten Liga auf. Stadt und Region fiebern voll mit
von  Abendzeitung
Bayern-Stürmer Mario Gomez: Er hat mehr Ablöse gekostet, als der Gesamtetat des 1. FC Nürnberg beträgt.
Bayern-Stürmer Mario Gomez: Er hat mehr Ablöse gekostet, als der Gesamtetat des 1. FC Nürnberg beträgt. © sampics/AK

Club-Trainer Oennings Aufstiegshelden nehmen den Kampf mit den Geldsäcken der Ersten Liga auf. Stadt und Region fiebern voll mit

NÜRNBERG Es ist angerichtet. Auf die Club-Fans wartet am Samstag ein richtiges Fußballfest. Der Wunsch von FCN-Manager Martin Bader bezüglich eines Heimspiels zum Auftakt ging ebenso in Erfüllung wie die Hoffnung auf einen attraktiven Gegner. Mit Schalke 04 kommt noch dazu ein Verein, zu dem die Club-Anhänger seit Jahrzehnten ein freundschaftliches Verhältnis pflegen. Damit dürfte FCN-Trainer Michael Oennings Prognose, „spannendes Spiel, entspannter Atmosphäre“ eintreffen.

Bleibt nur noch die Frage: Kann die junge Club-Elf in der Bundesliga bestehen? Zwar stehen mit Raphael Schäfer, Andreas Wolf, Javier Pinola, Joe Mnari, Peer Kluge, Marek Mintal, Isaac Boakye und Christian Eigler acht Akteure in der Anfangsformation, die schon Erstliga-Luft geschnuppert haben. Doch von „Erfahrung“ zu sprechen wäre übertrieben.

Das Fußball-Fieber hat die Stadt und die Region voll infiziert

Schäfer erlebte nach dem Pokalsieg mit dem Club ein Horror-Jahr in Stuttgart, Eigler spielte seine einzige Saison in Bielefeld gegen den Abstieg, Kluge stieg mit Mönchengladbach und dem Club ab, Boakye kam über die Reservistenrolle eigentlich nur in zwei Bielefelder Jahren hinaus, Mnari, Wolf und Pinola teilen Kluges Schicksal in Sachen Abstieg. Wobei Kluge mit bislang 163 Erstliga-Einsätzen die meiste Erfahrung vorweisen kann, gefolgt von Schäfer (120). Außerdem im Hunderter-Klub: Wolf (116) und Angelos Charisteas (103), der aber nur die Nummer drei in Oennings Stürmer-Rangliste belegt.

Egal wie, die Fans und das Umfeld sind euphorisch, das easyCredit-Stadion ist natürlich seit Wochen ausverkauft, die Kneipen, Biergärten, Bistros, in denen das Spiel via Pay-TV übertragen wird, dürfen sich am Samstag über regen Besuch freuen. Das Fußball-Fieber hat die Stadt und die Region voll infiziert.

Michael Oenning versucht nun den „positiven Druck“ mit gesundem Realismus, sprich Bodenhaftung, zu verbinden. Zum einen traut er seiner jungen Truppe, mit Ilkay Gündogan (18 Jahre), Dennis Diekmeier (19) und Dominic Maroh (22) hat er drei echte Erstliga-Frischlinge am Start, durchaus zu, sich in der Bundesliga zu behaupten. Zum anderen weiß Oenning, selbst Liga-Neuling, aber natürlich auch, dass es in dieser Saison nur gegen den Abstieg gehen wird und daher „wir einige Spiele verlieren werden.“

Fans sind heiß auf die neuen Top-Stars der Liga

Was nun wahrlich kein Wunder wäre, denn die Konkurrenz, vor allem die, die sich im oberen Tabellendrittel sieht, hat gewaltig gerüstet. Unglaubliche 170 Millionen Euro haben die Erstliga-Klubs für neue Spieler ausgegeben, der Club null Euro. Allein der Einkaufspreis des neuen Bayern-Mittelstürmers Mario Gomez, satte 35 Millionen Euro, übersteigt den Gesamtetat des 1. FCN Nürnberg (30 Millionen) um fünf Millionen. Selbst die eigentlich stets klammen Dortmunder leisteten sich mit „Welt-Top-Torjäger“ Lucas Barrios einen 4,5 Millionen-Einkauf.

Klar, dass die neuen Stars der Liga, wie Stuttgarts Pavel Pogrebnyak oder Aliaksandr Hleb, eben Barrios oder Wolfsburgs Obafemi Martins die Fans der Saison noch mehr entgegenfiebern lassen. Und aus Sicht der Club-Anhänger wird’s wirklich unglaublich spannend, wie sich Oennings Aufstiegshelden gegen die Geldsäcke schlagen. Erster Versuch am Samstag, endlich, endlich geht’s los. ERG

Mehr über den Club und wie Marek Mintal einst seinen Weg nach Franken fand, lesen Sie in der Wochenend-Ausgabe Ihrer Abendzeitung.

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