Das Gostenhofer Sex-Monster: ein alter Kunde der Polizei

Der Vergewaltiger wurde durch eine winzige Hautschuppe überführt. Das DNA-Profil des 23-jährigen Nürnbergers war bereits in der Datei für Sexual-Straftäter gespeichert
NÜRNBERG Die Polizei hat den Vergewaltiger einer jungen Frau mit modernster Kriminaltechnologie überführen können. Eine winzige Hautschuppe, die von den Ermittlern an einem ihrer Kleidungsstücke sichergestellt werden konnte, reichte dafür aus.
Das Verbrechen spielte sich in einer Augustnacht (3.30 Uhr) mitten in Gostenhof ab. Karin S. (26, Name geändert) befand sich nach einem Disko-Besuch auf dem Heimweg. In der Mittleren Kanalstraße wurde für sie der Albtraum einer jeden Frau zur Wirklichkeit. Ein Mann tauchte aus der Dunkelheit auf, sprang sie von hinten an, umklammerte sie und warf sie zu Boden. Dann missbrauchte er sein Opfer.
Karin S. wehrte sich mit aller Kraft und schrie ganz laut um Hilfe. Deshalb wurde es dem Täter zu mulmig und er flüchtete in Richtung Fürther Straße. Karin S., die selbst die Polizei verständigte, erlitt schwere Verletzungen und musste ins Krankenhaus gebracht werden.
Aufgrund der Tatumstände konnte die 26-Jährige keine so genaue Personenbeschreibung abgeben, dass eine Identifizierung des Vergewaltigers möglich gewesen wäre. Dafür leistete die Spurensicherung, die die Kleidung des Opfers untersuchte, ganze Arbeit. Die gefundene Hautschuppe reichte aus, um einen genetischen Fingerabdruck (DNA) zu erstellen. Der Rest war Routine.
Beim Abgleich mit den gespeicherten DNA-Daten bereits bekannter Sexualstraftäter stießen die Ermittler schnell auf einen 23-jährigen Nürnberger. Wie die Polizei auf Anfrage bestätigte, ist er bereits durch ähnliche Delikte in Erscheinung getreten. Er kam in U-Haft. Die Frage, die sich jetzt stellt: Warum wurde seine Gefährlichkeit nicht früher erkannt? hr