Das fröhlichste Verkehrs-Chaos
NÜRNBERG - Es ging überwiegend geordnet zu und war schnell vorbei – die lange Saison forderte ihren Tribut
Mit stolz geschwellten Brüsten (siehe Foto rechts oben) zieht es auch Florian Rosenbauer direkt nach dem Abpfiff direkt auf den Nürnberger Plärrer. Der 25-Jährige, der „schon immer Club-Fan“ ist, hat sich einen roten und einen schwarzen Luftballon unters T-Shirt gesteckt und jetzt nur noch eins im Kopf: „Den Aufstieg feiern!“ Bedeutend langsamer als etwa bei der Weltmeisterschaft, dafür aber kontinuierlich strömen die Club-Fans jetzt aus den Biergärten und City-Kneipen zum zentralen Platz. Das Gehupe der Autos, die sich im Korso an der Baustelle Ecke Zufuhrstraße vorbei Richtung Hauptbahnhof und wieder zum Plärrer zurück quetschen, ist zeitweise ohrenbetäubend.
„Nie mehr Zweite Liga!"
Wer kein Cabriolet fährt, funktioniert seinen Kofferraum kurzerhand zur Sitzbank um, und gar Schlipsträger in dicken BMW lassen sich in einem Anfall von Euphorie dazu hinreißen, die Kinder – natürlich alle im Club-Trikot – aus dem Sonnendach oder den Seitenfenstern heraussingend durch die Stadt zu kutschieren: „Nie mehr Zweite Liga!“ und „Erste Liga – Nürnberg ist dabei!“ – die Schlachtgesänge der feiernden Fans hallen durch die Straßen.
Sitzstreik!
Eine ganze Weile geht es ungewohnt geordnet zu, halten sich die Fans ganz brav am Straßenrand auf, winken den vorbeifahrenden und hupenden Autos zu. Dann plötzlich geht ein Ruck durch die Menge – ein Rot-Schwarzer nutzt die Rot-Phase der Ampel, dirigiert die Massen auf den Fußgängerüberweg und organisiert den Mini-Aufstand: Sitzstreik! Nur vereinzelt muss die Polizei eingreifen. Beispielsweise, als die wilde Meute ein Auto mit vollem Körpereinsatz gefährlich ins Schaukeln bringt.
Plärrer: kein ausgelassenes Straßenfest statt
Erst um 18.50 Uhr wird der Plärrer für den Autoverkehr abgeriegelt, der langsam schwindenden Fan-Meute die Fahrbahn überlassen. Die jedoch scheint das plötzliche Platzangebot fast zu überfordern. Anders als bei der WM jedenfalls findet nun kein ausgelassenes Straßenfest statt – die Fans packen ihre Schals, Fahnen und Tröten ein und trotten in die Innenstadt. Übrig bleiben Flaschen, Plastikbecher und ein letztes bisschen Konfetti. Das Bangen um den Wiederaufstieg, so scheint es, hat die Club-Fans geschlaucht. Ein Glück, dass jetzt Sommerpause ist – und danach startet der FCN wieder durch, denn: „Erste Liga – Nürnberg ist dabei!“ kes