Das endgültige Aus!

Tränenreicher Abschied aus der Bundesliga. Club-Handballerinnen melden Insolvenz an
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Tränen der Enttäuschung: Jana Krause weint in den Armen ihrer Team-Kolleginnen Ania Rösler und Kerstin Wohlbold.
Wolfgang Zink Tränen der Enttäuschung: Jana Krause weint in den Armen ihrer Team-Kolleginnen Ania Rösler und Kerstin Wohlbold.

Tränenreicher Abschied aus der Bundesliga. Club-Handballerinnen melden Insolvenz an

NÜRNBERG So viele Tränen sind in Nürnberg noch bei keinem Handballspiel geflossen. Nach der Insolvenz ihres Vereins wurde das Platzierungsspiel am Samstag gegen Blomberg-Lippe für die Club-Girls zur eigenen Beerdigung.

Besonders tragisch: Mit 34:34 (15:13) erkämpften sich die Handballerinas das Startrecht für das Spiel um Platz fünf. Doch ob sie überhaupt noch gegen Göppingen antreten werden, entscheidet nach dem Absturz in die Bayernliga nun ein Insolvenzberater.

Unfallversicherung dreht bei den Handballerinas den Saft ab

Mit dem heutigen Gang zum Amtsgericht endet das Kapitel Bundesliga-Handball in Nürnberg. Genauso wie die sportliche Erfolgsgeschichte der letzten Jahre mit drei Meistertiteln (05, 07, 08), zwei Pokalsiegen (04, 05), dem Gewinn des Challenge Cups (04) und Erfolgen in der Champions League (08).

Auslöser der Tragödie ist ein verlorener Rechtsstreit vor dem Bayerischen Landessozialgericht. Es ging um eine Forderung von 117000 Euro. Ex-Gönner Wilhelm Schelsky hatte in der Vergangenheit zu wenig Beiträge an die gesetzliche Unfallversicherung VBG gezahlt. Diese Vergangenheit hat die Handballerinas nun mit voller Wucht eingeholt.

Der FCN-Vorsitzende Achim Klamroth hatte es nicht für möglich gehalten, dass der Verein für die Altlasten haftbar gemacht werden könnte. Das Gerichtsurteil ist für ihn „nicht nachvollziehbar“.

Dabei hatte es zuletzt so ausgesehen, als stünde den Club-Girls unter der Führung von Sylvia Harlander und Kathrin Blacha eine vielversprechende Zukunft bevor. „Wir waren uns sicher, den Handball in Nürnberg wieder aufleben lassen zu können“, sagt Blacha. „Dass unsere Arbeit jetzt so ein schlagartiges Ende nimmt, erfüllt uns mit Wut und Enttäuschung.“

Grabesstimmung bei den Club-Girls

Ganz andere Gefühle herrschen beim Nutznießer der Misere vor, dem eigentlich schon abgestiegenen Thüringer HC. Der jubelt über die unverhofft wiedergewonnene Erstklassigkeit: „Wir sind überglücklich, dass wir doch in der Bundesliga bleiben. Nürnberg hat schon die letzten drei Jahre schlecht gewirtschaftet, und irgendwann wird das zurecht bestraft“, meint THC-Geschäftsführer Holger Erfurt.

Das sieht man beim FCN natürlich anders, hat sich der Beerdigungsstimmung aber längst ergeben. Blacha: „Wir müssen leider akzeptieren, dass wir keinen Einfluss auf die Vergangenheit haben.“ Anna Ermann

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