Das Duell um Europa
NÜRNBERG Matchplan gegen Erfahrung. „Bruchweg-Boys“ gegen „Rasselbande“! Spätestens seit dem 2:1-Erfolg des Club in Wolfsburg ist der Kampf um Europa zwischen dem Rückrunden-Ersten aus Nürnberg (AZ berichtete) und der Überraschungs-Mannschaft der Hinrunde, dem FSV Mainz 05, voll entbrannt. Denn nach der unglücklichen Mainzer 0:1-Pleite gegen Leverkusen am vergangenen Sonntag beträgt der Vorsprung des selbst ernannten Karnevalsvereins gegenüber dem sechstplatzierten FCN gerade mal noch einen mickrigen Punkt. . .
"Natürlich können wir Mainz noch einholen"
Grund genug, für FCN-Kapitän Andy Wolf in die Offensive zu gehen. Er war der Einzige aus Trainer Dieter Heckings Team, der bereits nach dem 3:0-Heimerfolg gegen Frankfurt vor drei Wochen den verbalen Abfangjäger gab – und Mainz als nächstes Ziel anvisierte. Denn bis auf Wolf hatten sich die Verantwortlichen am Valznerweiher – wie übrigens auch in Mainz – stets lieber auf die Zunge gebissen, als das berühmte E-Wort in den Mund zu nehmen. „Über Europa sollen andere reden“, hatte FSV-Coach Thomas Tuchel noch vor dem Leverkusen-Spiel tiefgestapelt. Und auch beim Club ist sein Kollege Hecking nach wie vor darauf bedacht, nur keine allzu großen Erwartungen beim Anhang zu schüren.
Jetzt sagt Wolf im „kicker“ aber das, was wahrscheinlich in ganz Nürnberg eh alle denken: „Natürlich können wir Mainz noch einholen. Ich habe schon vor drei Wochen gesagt, dass ich uns auf Augenhöhe mit Mainz und Freiburg sehe, nur hatten die Mainzer eben einen super Lauf zum Hinrunden-Beginn.“ Sieben Spiele hatte die Tuchel-Truppe damals in Folge gewonnen und damit den Allzeit-Rekord der Bayern aus der Saison 1995/1996 eingestellt.
"Wenn du oben stehst, gewinnst du solche Spiele"
Allerdings hat der FCN dem eine mit acht ungeschlagenen Spielen in Folge nicht minder beeindruckende Serie entgegenzusetzen. Mainz ist in der Rückrunden-Tabelle dagegen auf Platz 13 abgestürzt. Und aktuell hat Heckings Team auch noch das berühmte Momentum auf seiner Seite. Auch wenn in Wolfsburg nicht alles Gold war, was glänzte, hat sich seine Mannschaft diesen Dusel, wie Hecking findet, mit ihren „dominanten Auftritten“ zuvor redlich erarbeitet. Oder wie Wolf betont: „Wenn du oben stehst, gewinnst du eben auch solche Spiele.“
Unter diesen Vorzeichen und angesichts des ausgeglichenen Restprogramms (jeweils vier Heimspiele) könnte es beim Heim-Duell des Club gegen Mainz am Ostersonntag (24. April) drei Spieltage vor Saisonende zum entscheidenden Showdown um Europa kommen.