Cyber-Crime:
Bamberg - Die Bayerische Zentralstelle für Cybercrime ist weiterhin stark ausgelastet. "Die Zahl der Ermittlungsverfahren steigt gerade massiv an", sagte ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg der Deutschen Presse-Agentur. Bei der oberfränkischen Behörde ist die Stelle, die sich zentral mit Internet-Kriminalität im Freistaat befasst, angesiedelt. Zum 1. Oktober steht ein Umzug auf ein ehemaliges Kasernen-Gelände in Bamberg an - die Zentralstelle wird dann nach eigenen Angaben zur bundesweit größten staatsanwaltschaftlichen Spezialeinheit zur Verfolgung von Kriminalität im Cyberspace. Denn derzeit läuft auch die personelle Aufstockung der Spezial-Staatsanwaltschaft.
Im vergangenen Jahr wurden bei der Zentralstelle 1545 Ermittlungsverfahren durchgeführt, für das erste Halbjahr 2017 ist die Tendenz nach Angaben des Sprechers weiter steigend. Eine genaue statistische Auswertung liegt jedoch noch nicht vor.
Die derzeitigen Mitarbeiter hätten momentan zusätzliche Belastungen zu schultern - das Bewerbungsverfahren für die neuen Stellen etwa und die Suche nach neuen Räumlichkeiten. Projekte wie etwa eine Kooperation mit der Otto-Friedrich-Universität Bamberg, die eigentlich im vergangenen Jahr schon anlaufen sollte, blieben deshalb vorerst auf der Strecke, sagte der Sprecher: "Da mussten wir in der letzten Zeit einfach andere Prioritäten setzen." Erst ab dem kommenden Wintersemester sollen dann auch gemeinsame Lehrveranstaltungen angeboten und der Austausch mit den Informatiklehrstühlen der Universität intensiviert werden.
Die Zentralstelle Cybercrime in Bayern wurde am 1. Januar bei der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg eingerichtet. Sie betreut bayernweit "herausgehobene Ermittlungsverfahren im Bereich der Cyberkriminalität" und ermittelt beispielsweise bei Angriffen auf die Wirtschaft, bei organisierter Kriminalität im Cyberspace oder bei Betrug im Internet-Handel.
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