CSYOU: CSU-Landesgruppe startet eigene Social-Media-Show

Die CSU-Landesgruppe im Bundestag wirbt ab sofort mit einer eigenen Social-Media-Show namens "CSYOU" für ihre Politik. Die Reaktionen sind gespalten.
von  Lukas Schauer
Armin Petschner im neuen "CSYOU"-Format der CSU-Landesgruppe.
Armin Petschner im neuen "CSYOU"-Format der CSU-Landesgruppe. © AZ-Screenshot

Berlin/München - Wie sieht politische Kommunikation in Zeiten von Instagram, Youtube und Facebook aus? Über diese Frage diskutieren die Parteien spätestens seit dem inzwischen berühmten "Rezo"-Video aus dem Mai.

Die CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag, also alle bayerischen CSU-Abgeordneten, hat nun eine eigene Antwort gefunden: Sie startete am Samstag ihre neue Social-Media-Kampagne "CSYOU".  "Die Antwort auf @rezomusik heißt Armin", schrieb die Landesgruppe auf Twitter.

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Alle zwei Wochen ein neues Video

Armin heißt mit vollem Namen Armin Petschner. Der 30-Jährige ist für die digitalen Kanäle der Landesgruppe zuständig und spricht in dem ersten Video vom Samstag rund fünf Minuten unter anderem zu Greta Thunbergs Segelfahrt in die USA und die Flüge von Bundestagsabgeordneten der Grünen. Den "Politiknörglern da draußen", die der großen Koalition vorwerfen würden, sie bringe nichts zustande, hält er Beschlüsse der Regierung entgegen und meint: "Die GroKo liefert."

Generell soll in den Videos Tagespolitik und die Arbeit der Abgeordneten der Landesgruppe im Bundestag Thema sein. Alle zwei Wochen soll ein neues Video erscheinen.

Reaktionen auf "CSYOU" gespalten

Die Reaktionen auf das Video sind gespalten. Der Grünen-Fraktionsvize Konstantin von Notz schrieb auf Twitter, das Video sage leider sehr viel über die CSU aus. "Während des Videos einfach kurz die Augen schließen und an die reale Politik von Horst Seehofer und Andy Scheuer denken", riet von Notz mit Hinweis auf die beiden CSU-Bundesminister.

Die erste Folge sammelte auf Youtube massenweise Dislikes. 27.000 Daumen nach unten hatte das Video am Sonntag (Stand: 14 Uhr) bei nur 1.200 positiven Bewertungen. Vielen Usern stieß zudem sauer auf, dass die Partei wohl viele Kommentare gelöscht hat. Tatsächlich waren am Sonntag nur gut 100 Kommentare unter dem Video. Beobachter warfen der Partei außerdem vor, Fakten stark verkürzt darzustellen. Zudem gebe es keine Quellenangaben für die im Video gemachten Aussagen – ein Umstand, der beim Rezo-Video deutlich besser sei, so die Kritiker.

Armin Petschner selbst twitterte am Samstag, er sei zufrieden mit dem Video. Und immerhin: Die CSU ist die erste Partei, die ein derartiges Format launcht. Bleibt abzuwarten, ob die Partei damit wirklich Erfolg haben wird.

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