CSU schlägt Alarm: Einer Schule gehen die Schüler aus...
Almoshof: Die Schließung droht. Jetzt sollen sich verschiedene Klassen ein Zimmer teilen.
NÜRNBERG Auf der nordfriesischen Hallig Nordstrandischmoor gibt’s noch eine. Vereinzelt auch in den Schweizer Alpen: Zwergschulen! Hier werden aber keine kleinwüchsigen Fabelwesen unterrichtet – sondern ganz normale ABC-Schützen. Nur eine Hand voll jeweils, meist im Verbund der ersten und zweiten Jahrgangsstufen, die sich ein Klassenzimmer teilen.
Geht’s nach der schulpolitischen Sprecherin der Nürnberger CSU-Ratshausfraktion, Barbara Regitz, soll eine solche Zwergschule bald auch in Nürnbergs Norden existieren. In Almoshof, wo die Zweigstelle der Neunhofer „Schule im Knoblauchsland“ gegen die Schließung ankämpft!
Das Problem sind sinkende Schülerzahlen, obwohl eigentlich genug Kinder im Einzugsgebiet leben: Der Knoblauchsländer Schul-Sprengel umfasst auch Schnepfenreuth. Aber da Schnepfenreuth nahe an Thon liegt, schicken eben viele Eltern ihre Kinder auf die dortige Grundschule. Mit zum Teil fadenscheinigen Argumenten: „Da wohnt die Oma für die Nachmittagsbetreuung“, „die Geschwister gehen da auch auf die Schule“ etc. „In den meisten Fällen müssen wir diese Gastschulanträge durchwinken“, klagt Schulbürgermeister Klemens Gsell.
Die Entscheidung obliegt dem Staatlichen Schulamt
Während nun Gsells Parteifreundin Regitz auf die schnelle Genehmigung einer Almoshofer Zwergschule drängt, die Erst- und Zweitklässler vor einer gemeinsamen Tafel sitzen lässt, mahnt Gsell zu Geduld: „Wie viele Kinder letztendlich angemeldet werden, zeigt sich erst im September.“
13 Kinder reichen eigentlich aus, um eine Klasse zu bilden. Der Schulbürgermeister selbst ist einer Zwergschule nicht abgeneigt, sieht aber eine zweite Möglichkeit für den Erhalt des Almoshofer Standorts: Wenn es das städtische Lehrerkontingent zulasse, könnten die Lehrer ins Knoblauchsland abgezogen werden, um reguläre Mini-Klassen dort zu unterrichten. Die Entscheidung obliegt aber ohnehin nicht der Stadt, sondern dem Staatlichen Schulamt.
Dessen Chef Norbert Hauf war gestern für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. StW
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