CSU-Politiker fordert Obergrenze für Wölfe

Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) will die Tiere "begrenzt" abschießen lassen, da er kein natürlichen Feinde hat.
von  nk
Das Landesamt für Umwelt hat seit 2006 exakt 20 Wölfe im Freistaat nachgewiesen (siehe Karte). Zwei der Tiere sind hier heimisch geworden: Das eine lebt im Grenzgebiet Bayerischer Wald/Böhmerwald, das andere auf einem Truppenübungsplatz bei Neustadt a.d. Waldnaab.
Das Landesamt für Umwelt hat seit 2006 exakt 20 Wölfe im Freistaat nachgewiesen (siehe Karte). Zwei der Tiere sind hier heimisch geworden: Das eine lebt im Grenzgebiet Bayerischer Wald/Böhmerwald, das andere auf einem Truppenübungsplatz bei Neustadt a.d. Waldnaab. © dpa

Diese Forderung lässt Naturschützer und Oppositionspolitiker entsetzt aufheulen: Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) will Wölfe unter bestimmten Voraussetzungen zum Abschuss freigeben. Dabei sind die scheuen Tiere streng geschützt. Das bedeutet, dass sie weder getötet noch verletzt werden dürfen.

„Der Wolf hat bei uns keine natürlichen Feinde. In einem dicht besiedelten Land wie bei uns müssen der Ausbreitung Grenzen gesetzt werden“, hatte Schmidt der „Passauer Neuen Presse“ gesagt – und eine Obergrenze für Wölfe sowie eine „begrenzte Abschussfreigabe“ ins Spiel gebracht. „Es geht nicht darum, den Wolf wieder aus Deutschland zu vertreiben. Wir müssen in einhegen.“

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Während mehrere Bauernverbände dem Minister zustimmen, hagelt es Kritik von Seiten der Opposition und der Tierschutzverbände. „Wer jetzt nach Abschuss ruft, fordert zum Rechtsbruch auf und ermutigt insgeheim kriminelle Wilderer“, sagt der SPD-Landtagsabgeordnete Florian von Brunn.

Die CSU solle lieber das Wolfsmanagement in Bayern voranbringen und in die Ausbildung von Herdenschutzhunden investieren. Unterstützung erhält von Brunn durch den Tierschutzbund – schließlich sei Schmidt auch Tierschutzminister, sagt Präsident Thomas Schröder.

In Deutschland leben 46 Wolfsrudel, die meisten in Sachsen, Brandenburg, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt. Dort haben die Tiere 2016 rund 70 Schafe gerissen.

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