CSU in Umfrage weiter ohne absolute Mehrheit

München - Der CSU droht unverändert der Verlust der absoluten Mehrheit bei der Landtagswahl im Herbst. Wäre die Wahl am kommenden Sonntag, käme die CSU laut Stimmungsbild des Umfrageinstituts GMS auf 42 Prozent, das sind zwei Prozentpunkte weniger als noch im April. Das haben die Hamburger Meinungsforscher im Auftrag von "17:30 Sat.1 Bayern" ermittelt, wie der Sender am Donnerstag mitteilte.
Die fünf Oppositionsparteien kommen in der Umfrage zusammen auf 50 Prozent. Die AfD legt im Vormonatsvergleich um einen Prozentpunkt zu und kommt auf 13 Prozent. Damit liegt sie aktuell gleichauf mit der SPD (April: 14 Prozent) und hat somit Chancen, stärkste Oppositionspartei zu werden. Die FDP erreicht weiterhin fünf Prozent und würde damit den Einzug in den Landtag schaffen. Die Grünen liegen in der Umfrage bei 12 (April: 11 Prozent), die Freien Wähler bei 7 Prozent (9 Prozent).
CSU sorgt mit umstrittenen Entscheidungen für Unmut
Auch die Zustimmungswerte des neuen Kabinetts von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sind gesunken. Laut GMS-Stimmungsbild sind noch 52 Prozent der Bürger mit der Arbeit der im März angetretenen Staatsregierung zufrieden, im April waren es noch 59 Prozent. Söder persönlich halten 53 Prozent der Befragten für einen guten Ministerpräsidenten, das ist ein Prozentpunkt mehr als vor einem Monat.
Die Meinungsforscher befragten 1005 bayerische Bürger vom 11. bis 16. Mai. Die landespolitischen Themen der vergangenen Wochen stoßen auf ein gemischtes Echo: Demnach hat das neue Polizeiaufgabengesetz - das die rechtlichen Hürden für Überwachungsmaßnahmen senkt - nur eine knappe Mehrheit hinter sich.
Laut Umfrage sind 46 Prozent für und 44 Prozent gegen das Gesetz. Söders Vorstoß, in jeder staatlichen Behörde ein Kreuz anzubringen, unterstützt eine Mehrheit von 53 Prozent, 42 Prozent sind dagegen. Das Meinungsforschungsinstitut Civey befragte im Auftrag der Tageszeitung "Augsburger Allgemeine" (Mittwoch) 3065 Menschen in Bayern ebenfalls zur Kreuz-Debatte: 38 Prozent der Befragten glaubten demnach, dass der Beschluss Söder nutzen wird. Mehr als 34 Prozent gehen vom Gegenteil aus.