CSU-Gsell: Gerüchte um seine Zukunft

Nach der Niederlage bei der Bürgermeisterwahl: Rückkehr zum Finanzgericht oder gar Berlin? Nein. Nun wird Klemens Gsell als Vize-Präsident der Regierung von Mittelfranken gehandelt.
von  Abendzeitung
Neuer Posten in Sicht? CSU-Wahlverlierer Klemens Gsell.
Neuer Posten in Sicht? CSU-Wahlverlierer Klemens Gsell. © Berny Meyer

Nach der Niederlage bei der Bürgermeisterwahl: Rückkehr zum Finanzgericht oder gar Berlin? Nein. Nun wird Klemens Gsell als Vize-Präsident der Regierung von Mittelfranken gehandelt.

NÜRNBERG Schul-Bürgermeister will er nicht werden. Und es drängt Klemens Gsell auch nicht nach Berlin. Obwohl er die Option hätte, für die CSU bei der Bundestagswahl 2009 im Wahlkreis Nürnberg-Süd anzutreten. Auch wenn die derzeitige Abgeordnete Renate Blank erklärt, nochmals kandidieren zu wollen. Jetzt wird heftig darüber spekuliert, dass der Verlierer der OB-Wahl neuer Vize-Präsident der Regierung von Mittelfranken wird.

Fakt ist, dass Gsells Engagement als Umweltbürgermeister im Nürnberger Rathaus am 30. April ausläuft. Für den CSU-Mann – so die bisherige Sprachregelung – heißt das, dass er seinen Rückkehr-Anspruch an das Finanzgericht wahrnehmen wird. Dort war der promovierte Jurist von 2001 bis 2003 als Richter tätig. Als Stadtrat und stellvertretender Chef der Rathaus-CSU wird er künftig nur noch ehrenamtlich Politik machen.

Doch jetzt wird Gsell, der gestern nicht für eine Stellungnahme zu erreichen war, für ein anderes Amt gehandelt. Er soll Nachfolger von Regierungs-Vizepräsident Heinz Grunwald werden, der schon seit Mai vergangenen Jahres Chef der Regierung von Niederbayern ist. Sein Schreibtisch im Ansbacher Schloss ist seitdem verwaist. Eine ungewöhnlich lange Frist, die die Spekulationen über einen Wechsel des Nürnberger Wahlverlierers zusätzlich befördert. Der Ansbacher Regierungspräsident Thomas Bauer, der selbst erst seit 1. Januar im Amt ist, arbeitet bisher noch immer ohne Stellvertreter.

Die gut bezahlten Vize-Posten in den dem Innenminister unterstellten Bezirksregierungen, die die Rechtsaufsicht über die Kommunen haben, wurden schon häufiger als Karriere-Station für Wahlverlierer genutzt. So kam Wilhelm Wenning (CSU) nach seiner Abwahl als Fürther OB 2004 als Vize der Regierung von Oberfranken unter. Heute ist er dort Präsident.

In Sachen Gsell liegt der Ball jetzt bei Innenminister Joachim Herrmann (CSU). Doch der Erlanger Politiker, der Gsell gut kennt, war gestern vollauf mit den Vorbereitungen für seine Polit-Reise nach Washington beschäftigt. Das Innenministerium blieb der AZ deshalb gestern eine Antwort auf die Nachfrage schuldig.

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