CSU gegen Grüne beim politischen Aschermittwoch

101 Jahre nach der Premiere bietet der politische Aschermittwoch in Bayern Spitzenpolitikern eine Plattform für Stimmung, Provokation und Neckereien. Die Themen heuer aber sind ernst.
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Markus Söder, CSU-Vorsitzender und Ministerpräsident aus Bayern beim Politischen Aschermittwoch. Foto: Peter Kneffel/dpa
dpa Markus Söder, CSU-Vorsitzender und Ministerpräsident aus Bayern beim Politischen Aschermittwoch. Foto: Peter Kneffel/dpa

Passau/Landshut (dpa/lby) - Mit scharfen Attacken auf den Gegner hat der politische Aschermittwoch in Bayern begonnen. CSU-Chef Markus Söder griff in Passau insbesondere die Grünen und deren Vorsitzenden Robert Habeck scharf an. Ihr Programm mit Verboten und Belehrungen atme den Mief der 80er Jahre, sagte Söder. Die Grünen wollten "nix Neues, viel Altes, immer das gleiche".

Bayerns Grünen-Landeschefin Eva Lettenbauer wiederum rief in Landshut zum Kampf gegen die AfD und Rechtsextremisten auf: "Wir haben ein tiefgreifendes Problem mit rechtem Terror in Deutschland." In den Parlamenten dürfe keine Partei wie die AfD sitzen, "die Hass sät", sagte Lettenbauer.

Neben Habeck und Söder schickte auch die SPD mit Saskia Esken die Parteispitze ins Fernduell. Sie sagte in Vilshofen nach dem Wahleklat in Thüringen, wo ein FDP-Ministerpräsident mit Stimmen der AfD und der CDU gewählt worden war: "Nur weil die AfD in einer demokratischen Wahl in die Parlamente gewählt wurde, sind es noch lange keine Demokraten. Nazis bleiben Nazis."

AfD-Fraktionschefin Katrin Ebner-Steiner wiederum sagte in Osterhofen: "Ministerpräsident (Markus) Söder und seinen Lakaien rate ich dringend zur Selbstanzeige wegen Volksverhetzung." Sie reagierte auf eine Ankündigung Söders, die AfD "bis aufs Blut" bekämpfen zu wollen.

Der politische Aschermittwoch feiert heuer seinen 101. Jahrestag: 1919 hatte der bayerische Bauernbund anlässlich des Viehmarkts im niederbayerischen Vilshofen erstmals zu einer Kundgebung geladen. Nach dem Zweiten Weltkrieg belebte die Bayernpartei den politischen Aschermittwoch wieder, bevor die CSU und alle anderen Parteien folgten. Seit einigen Jahren lockt das Brauchtumsevent auch außerhalb Bayerns immer mehr Menschen und Politiker in Hallen und Zelte.

Begleitet wurden die Veranstaltungen dieses Mal von Protesten verärgerter Landwirte, die mit Traktoren unter anderem bei CSU, Grünen und Freien Wählern vorfuhren. Sie betonten ihre Bedeutung für die Nahrungsversorgung mit Sprüchen wie: "Wer den Landwirt lässt verrecken, muss sich bald zum Brotkorb strecken." Den Grünen warfen sie eine ideologische Politik vor, die Ängste schüre.

Parteichef Robert Habeck nutzte seinen Besuch in Landshut für ein Gespräch. Er warb um mehr Verständnis für die Bauern - und im Gegenzug für mehr Toleranz der Landwirte für Arten- und Klimaschutz. "Wir müssen aufhören mit dem persönlichen Diskreditieren", sagte er vor seinem Auftritt, der für den späten Vormittag geplant war.

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