CSU-Bot Leo: Ein peinlicher Versuch
AZ-Politikredakteur Tobias Wolf über den CSU-Wahlkampf im Internet.
In Zeiten, in denen online Hass und Hetze wüten, in denen Propaganda und Fake News das Internet vermüllen, in denen sich einer wie Donald Trump zum US-Präsidenten twittern kann, sind vernünftige und diskussions-anregende Inhalte im Netz wichtiger denn je.
Insbesondere junge Wähler lassen sich schnell und leicht von Lügner, Hetzern und Propagandisten vereinnahmen. Demokraten dürfen diesen Rattenfängern das Schlachtfeld Internet insbesondere im Jahr der Bundestagswahl nicht kampflos überlassen.
Deshalb ist es zunächst einmal richtig, dass sich die CSU vorwagt und mit ihrem digitalen Gesprächspartner Leo versucht, junge Leute via Internet für Politik zu begeistern. Allerdings: Wer nur wenige Minuten mit Leo chattet, merkt schnell: Bis auf das niveaulose Diskreditieren anderer Parteien und das Herunterspulen der eigenen politischen Positionen – die nur allzu gern als die einzig richtigen dargestellt werden – hat er nichts drauf. Der Wunsch nach ernsthaften Argumenten, die zur Diskussion und zum Nachdenken anregen, bleibt unerfüllt.
Somit ist Leo lediglich ein peinlicher Versuch seitens der CSU, die Stimmen junger Wähler zu gewinnen.
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