CSU-Bewerberin Eva Weber gewinnt OB-Stichwahl in Augsburg

Augsburg (dpa/lby) - CSU-Kandidatin Eva Weber hat die Oberbürgermeister-Stichwahl in Augsburg deutlich für sich entschieden. Die 42-Jährige kam am Sonntag auf 62,3 Prozent der Stimmen. SPD-Bewerber Dirk Wurm erreichte 37,7 Prozent, wie die Stadt mitteilte. Die Wahlbeteiligung lag bei 48,2 Prozent.
Mit Weber wird erstmals eine Frau Augsburg regieren. Bayerns drittgrößte Stadt ist vor mehr als zwei Jahrtausenden von den Römern gegründet worden und zählt zu den ältesten Kommunen Deutschlands. "Seit 2035 Jahren das erste Mal eine Frau an der Spitze, ja das bedeutet für mich schon etwas", sagte Weber nach ihrem Wahlsieg.
Der bisherige Augsburger Rathauschef Kurt Gribl (CSU) war nach zwei Amtszeiten nicht mehr angetreten. Weber war als Bürgermeisterin in den vergangenen Jahren seine Stellvertreterin.
Sie kündigte an, dass sie nun Gespräche mit den Grünen, der SPD und den Freien Wählern zur Bildung einer Regierung in der 300 000-Einwohner-Stadt führen wolle. Bislang hatte eine schwarz-rot-grüne Koalition im Augsburger Rathaus das Sagen.
Die Grünen hatten bei der Stadtratswahl Mitte März die SPD aber überholt und waren zweitstärkste Kraft geworden. So wäre künftig auch eine Koalition von CSU und Grünen allein möglich. Wurm bot Weber am Sonntag nach seiner Niederlage an, über eine Neuauflage der bisherigen Zusammenarbeit zu sprechen. Er gehört als Ordnungsreferent ebenfalls noch der Stadtregierung an.
Augsburg war bisher für die CSU von besonders großer Bedeutung, weil es bislang die größte von einem christsozialen Rathauschef regierte Stadt im Freistaat war. Bei der Stichwahl am Sonntag konnte der CSU-Bewerber Marcus König allerdings auch die Frankenmetropole Nürnberg für die Christsozialen gewinnen.