Crystal Meth: mehr Drogen beschlagnahmt, weniger Tote

Der Kampf gegen die gefährliche Droge Crystal Meth ist ein Dauerthema im Freistaat. Die Staatsregierung geht gegen Drogenschmuggel vor und stärkt Suchthilfe und -bekämpfung, für manche jedoch nicht genug.
dpa |
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Ein Ermittler des Bundeskriminalamtes (BKA) hält bei einer Pressekonferenz die Droge Crystal in seinen Händen. (Archivfoto)
Fredrik von Erichsen/dpa Ein Ermittler des Bundeskriminalamtes (BKA) hält bei einer Pressekonferenz die Droge Crystal in seinen Händen. (Archivfoto)

München (dpa/lby) - Die bayerische Polizei hat 2018 mehr von der gefährlichen Droge Crystal Meth sichergestellt als in den Vorjahren. Knapp 12,5 Kilogramm der Droge Metamphetamin, das in kristalliner Form als Crystal Meth bekannt ist, beschlagnahmten die Beamten. Das geht aus der Antwort des Innenministeriums auf eine schriftliche Anfrage der Grünen hervor. 2017 waren es knapp elf Kilogramm, 2016 rund neun. 17 Menschen starben im vergangenen Jahr im Freistaat an Metamphetamin, zwei weniger als 2017.

Die 2018 beschlagnahmte Menge sei im Straßenhandel zwischen einer halben Million und eineinhalb Millionen Euro wert, teilte das bayerische Landeskriminalamt (LKA) auf Anfrage mit. Generell gebe es bei der Menge von beschlagnahmten Drogen gewisse Schwankungen. Grund dafür seien nicht nur der Einsatz der Polizei und einzelne große Funde. Auch die Menge von Drogen auf dem Markt spiele eine Rolle.

Die Fraktionsvorsitzende und innenpolitische Sprecherin der Grünen, Katharina Schulze, sagte, um Drogenschmuggel und -handel zu verhindern und die Menschen vor den Gefahren zu warnen, brauche es im Freistaat deutlich größere Anstrengungen als bisher. "Die Söder-Regierung tritt bei der Bekämpfung der Crystal-Meth-Verbreitung auf der Stelle."

Der Freistaat hat 2018 rund 6,2 Millionen Euro für Suchtbekämpfung und Drogentherapie ausgegeben. Für 2019 und 2020 sind jeweils rund 6,5 Millionen Euro vorgesehen.

Die Grünen fordern mehr Mittel: Es genüge nicht, die Ausgaben zur Suchtbekämpfung alljährlich in der Höhe der Teuerungsrate anzupassen, sagte Schulze. "Da muss eine kräftige Schippe draufgelegt werden!"

Die Droge Crystal Meth steht für intensive Erregungszustände, gesteigerte Leistungsfähigkeit - und für schnelle Abhängigkeit. Die Folge sind häufig Angst- und Persönlichkeitsstörungen sowie schwere körperliche Schäden.

Besonders aus tschechischen Drogenküchen kommt seit Jahren das hochgefährliche Crystal Meth nach Bayern. Behörden aus beiden Ländern arbeiten eng zusammen, um den kriminellen Handel einzudämmen - zum Beispiel bei regelmäßigen gemeinsamen Streifen und Einsätzen. Für bessere Fahndungserfolge müsse die Zusammenarbeit jedoch weiter intensiviert werden, fordern die Grünen.

Die Zahl der Delikte mit Crystal ging dem Innenministerium zufolge 2018 im Vergleich zu den Vorjahren leicht zurück. So wurden 2018 rund 2050 Straftaten registriert, die im Zusammenhang mit dem Konsum und dem Verkauf der Droge stehen. 2017 waren es rund 2270 Straftaten, 2016 wurden rund 2320 Delikte verzeichnet.

Die größten Mengen Crystal Meth wurden 2018 in den Regionen nahe der tschechischen Grenze beschlagnahmt, in den Regierungsbezirken Oberpfalz (2,2 Kilogramm) und Oberfranken (2,6). Mit 5,5 Kilogramm wurde die mit Abstand größte Menge der Droge in Mittelfranken sichergestellt, Grund dafür ist nach LKA-Angaben der Großraum Nürnberg als "Ballungsraum, in dem in der Regel eine höhere Nachfrage besteht".

Die synthetische Substanz in kristalliner Form gehört zur Gruppe der Amphetamine und kann geschnupft, geraucht, geschluckt oder injiziert werden. Der Wirkstoff Metamphetamin ist in der Szene auch als Meth, Crank oder Ice bekannt.

Insgesamt war die Zahl der Drogentoten im Freistaat im vergangenen Jahr erstmals seit Jahren zurückgegangen. 235 Menschen starben 2018 in Bayern in Folge von Drogenkonsum, im Vorjahr waren es 308 Personen.

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