Couchsurfen: Die Welt zu Gast im Wohnzimmer

Simone Frühaber (40) übernachtet auf fremden Sofas – und bietet ihre Wohnung an
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Simone Frühaber zeigt ihren Couchsurfern Cao Shuang (links) und Hui Zhao den Schönen Brunnen am Hauptmarkt.
News5 Simone Frühaber zeigt ihren Couchsurfern Cao Shuang (links) und Hui Zhao den Schönen Brunnen am Hauptmarkt.

Simone Frühaber (40) übernachtet auf fremden Sofas – und bietet ihre Wohnung an

NÜRNBERG/WACHENDORF Könnten Sie sich vorstellen, bei einem Wildfremden zu übernachten? Für über zwei Millionen „Couchsurfer“ ist das ganz normal. Auch Simone Frühaber (40) aus Wachendorf ist beim Onlinenetzwerk couchsurfing.org angemeldet. Dort werden weltweit Schlafplätze vermittelt.

Ob aus Indonesien, Frankreich, Italien oder Argentinien – Frühaber hatte schon Übernachtungsgäste aus aller Welt. Gerade ist ein Pärchen aus Peking zu Besuch. Hui Zhao (33) und seine Freundin Cao Shuang (35) sind nicht nur zum ersten Mal in Deutschland, sondern auch Couchsurfing-Neulinge. Besonders gut fanden die beiden das deutsche Frühstück bei ihrer Gastgeberin: „Da man bei uns morgens schon Nudelsuppe isst, waren wir von den Semmeln begeistert!“

Viel Zeit haben die zwei Couchsurfer nicht. Nur eine Übernachtung ist in Wachendorf eingeplant. Nach kurzer Sightseeing-Tour durch Nürnbergs Altstadt kaufen die Chinesen noch schnell ein paar Spezialitäten ein: Bratwürstchen und Lebkuchen für zuhause. Dann geht’s schon weiter Richtung Prag und Wien. Insgesamt sind die Couchsurfer zwölf Tage unterwegs.

Mit Isomatte und Schlafsack auf dem Balkon

Frühaber nimmt aber nicht nur Gäste auf. Sie selbst nutzt auch jede Gelegenheit zum Reisen. „Im Sommer war ich drei Wochen in Südfrankreich couchsurfen“, erzählt die begeisterte „Fremdschläferin“. Ganz anders als beim Urlauben im Hotel, erhält sie ganz andere Eindrücke von einem Land, der fremden Kultur und den Gepflogenheiten. „Auf meiner Rundreise habe ich so viele interessante Menschen kennengelernt und war an Orten, die ich sonst wohl nicht besucht hätte.“

Schlechte Erfahrungen hat Frühaber bislang noch keine gemacht. „Es kam zwar schon vor, dass ich auf einem Balkon schlafen musste, aber mit Isomatte und Schlafsack war das überhaupt kein Problem.“

Daneben hat das Surfen auch noch einen weiteren großen Vorteil: Es schont den Geldbeutel, denn die Anmeldung im Internet ist kostenlos. Geld bekommt übrigens auch der Gastgeber nicht. Allerdings sind kleine Mitbringsel beliebt. Von ihren chinesischen Gästen hat Simone Frühaber besonders viele Geschenke bekommen: ein Schmucktäschchen, einen Geldbeutel und einen Fächer. Sie selbst setzt immer auf Spezialitäten aus der Region: Wein und Bier aus Franken kommen immer gut an.

Larissa Fleischmann

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