Coronavirus: Zeitpunkt für Entlassung der Patienten offen

Seit etwa einer Woche sind nun einige der Corona-Patienten in Bayern isoliert in Kliniken. Den meisten geht es gut. Trotzdem dürfen sie nicht nach Hause.
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Melanie Huml (CSU), Staatsministerin für Gesundheit und Pflege. Foto: Peter Kneffel/dpa
dpa Melanie Huml (CSU), Staatsministerin für Gesundheit und Pflege. Foto: Peter Kneffel/dpa

München (dpa/lby) - Ein Zeitpunkt für die Entlassung der Corona-Patienten aus den Kliniken in München und im Landkreis Traunstein ist vollkommen offen. Momentan seien alle Patienten noch Virus-Träger, sagte Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) am Dienstag nach einer Kabinettssitzung in München. Man könne diese deshalb noch nicht "Richtung Entlassung bringen", sagte sie.

In Bayern sind zehn Menschen nachweislich mit dem Virus infiziert, bundesweit sind es zwölf Menschen. Sie sind alle isoliert in Kliniken. Der Präsident des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, Andreas Zapf, erklärte, man tue sich schwer damit abzuschätzen, wie lange die Patienten ansteckend seien. Das sei aber das entscheidende Kriterium für die Frage, wann man die Patienten entlassen könne. Zapf lehnte es ab, eine Prognose zum Entlassungszeitpunkt abzugeben.

Nach Zapfs Worten gibt es derzeit zwischen 150 und 200 Kontaktpersonen, die zu den zehn Infizierten in Bayern Kontakt hatten. Diese sollen bis auf Weiteres zu Hause bleiben. Dennoch ist nach Experteneinschätzung das Risiko für die Bevölkerung durch das Coronavirus nach derzeitigem Kenntnisstand gering, wie es nach der Kabinettssitzung weiter hieß.

Alle erwachsenen Infizierten aus Bayern sind Mitarbeiter des Stockdorfer Autozulieferers Webasto. Zudem wurden zwei Kinder eines Mitarbeiters aus dem Landkreis Traunstein positiv getestet. Während der Vater leichtes Fieber habe, gehe es den Kindern gut, hieß es. Eines der beiden Kinder habe schon zuvor einige Zeit nicht den Kindergarten besucht. Die Experten sähen deshalb hier keine Ansteckungsgefahr in der Einrichtung. Das andere Kind war noch nicht im Kindergarten. Der Vater und die Kinder werden in Trostberg im Krankenhaus betreut.

Von den sieben Corona-Patienten in der München Klinik Schwabing beobachten die Ärzte derzeit ebenfalls bei einem erhöhte Temperatur und weitere Symptome: "Bei einem Patienten sehen wir neben einer erhöhten Temperatur auch radiologisch eine beginnende Entzündung der Atemwege, wobei sich auch dieser Patient in keinem kritischen Zustand befindet", sagte Chefarzt Clemens Wendtner von der Klinik für Infektiologie in Schwabing. Die Patienten hätten im Verlauf ihres Aufenthalts teilweise grippeähnliche Symptome gezeigt, die meisten seien nun aber weitestgehend symptomfrei.

Zwei weitere infizierte Deutsche, die am Wochenende mit mehr als 120 weiteren Passagieren mit einem Bundeswehrflugzeug aus der besonders stark vom Virus betroffenen Stadt Wuhan zurückgeholt wurden, sind ebenfalls wohlauf. "Sie haben keine Symptome", sagte der Leiter des Gesundheitsamts Frankfurt, René Gottschalk, am Dienstag. Auch sie müssen vorerst auf einer Isolierstation bleiben. Einer von ihnen stamme aus Bayern, teilte Zapf mit.

Der Firmensitz von Webasto in Stockdorf bei München bleibt wegen der Lungenkrankheit bis zum 11. Februar geschlossen. Ein Mitarbeiter hatte sich dort bei einer chinesischen Kollegin angesteckt, die inzwischen wieder in ihrer Heimat ist. Diese hatte sich wiederum bei ihren Eltern angesteckt, die aus Wuhan stammen. Die Webasto-Kollegin und ihre Mutter seien in guter Verfassung, hieß es. Dem an Vorerkrankungen leidenden Vater gehe es jedoch schlecht.

Die bayerischen Krankenhäuser seien auf Patienten vorbereitet, die sich mit Verdacht auf das Virus vorstellen, teilte der Sprecher der Bayerische Krankenhausgesellschaft, Eduard Fuchshuber mit. Die Kliniken seien zudem gebeten, die tagesaktuellen Informationen des Robert Koch-Instituts (RKI) zu berücksichtigen.

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