Coronakrise: Riesenumweg für Bewohner von Hinterriss

Hinterriss (dpa/lby) - Eine Schranke macht in Corona-Zeiten den Einwohnern des Bergdorfs Hinterriss das Leben schwer. Die Enklave mit rund 30 Menschen gehört zur österreichischen Gemeinde Vomp, ist aber nur von Bayern aus erreichbar.
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Hinterriss (dpa/lby) - Eine Schranke macht in Corona-Zeiten den Einwohnern des Bergdorfs Hinterriss das Leben schwer. Die Enklave mit rund 30 Menschen gehört zur österreichischen Gemeinde Vomp, ist aber nur von Bayern aus erreichbar. Wegen der Grenzkontrollen im Zuge der Corona-Pandemie wurde nun eine Straße geschlossen, eine sonst nur bei Lawinengefahr geschlossene Schranke riegelt den kürzesten Weg zum nächsten österreichischen Ort Achenkirch ab. Die Bewohner müssen nun weite Umwege in Kauf nehmen, um zum Arzt in Österreich, zur Bank, zur Post oder zur Apotheke zu kommen.

80 Kilometer Umweg müsste Ortsvorsteher Manfred Reindl fahren, um die Post für die anderen Einwohner in Achenkirch abzuholen. Schon die normale Strecke ist - Hin- und Rückweg zusammengerechnet - etwa 75 Kilometer lang. Dem Postboten sei der nun mehr doppelt so weite Weg nicht zuzumuten. Nun gibt es eine fast konspirative Lösung: Ortsvorsteher und Postbote treffen sich an der Schranke, Pakete und Post werden darunter durchgeschoben.

Der Bayerische Rundfunk hatte zuerst darüber berichtet. Auch der Landrat des angrenzenden Landkreises Bad Tölz-Wolfratshausen, Josef Niedermeier, konnte bisher nicht helfen. Die Bundespolizei mache eine Vorgabe, ohne die örtlichen Gegebenheiten im Detail zu kennen, sagte er dem BR. Die Schranke zu überklettern, hatten die Beamten Reindl verboten. Und einen Schlüssel bekommt er nicht.

Deshalb bleibt es vorerst bei der Übergabelösung. Schließlich sei unklar, wie lange die Sperrung dauern werde, sagt Reindl. "Man kann ja nicht drei Monate keine Post haben, und auch nicht zwei Wochen."

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