Corona: Triebwerksbauer MTU erwartet Belastungen erst noch

München - Beim Münchner Triebwerksbauer MTU ist von der Corona-Krise in den Zahlen zum ersten Quartal noch nicht viel zu sehen. Erst ab dem laufenden zweiten Quartal würden sich die Belastungen für Umsatz und Ergebnis deutlich zeigen, teilte der DAX-Konzern am Donnerstag mit. Auch das Wartungsgeschäft für Passagierflugzeuge dürfte "zumindest im zweiten und dritten Quartal" von einem Nachfragerückgang stark betroffen sein.
Im ersten Quartal stieg der Umsatz um 13 Prozent auf 1,27 Milliarden Euro, aber der Gewinn vor Steuern fiel um 12 Prozent auf 112 Millionen Euro. Das Unternehmen baut Triebwerke für Airbus, Boeing und für den Eurofighter. Aber die zivile Luftfahrt hat den Betrieb wegen der Corona-Pandemie weitgehend eingestellt, die Lufthansa und Dutzende anderer Fluggesellschaften haben Staatshilfe beantragt und legen Flugzeuge still. Der Zulieferer MTU hatte seine Werke in Deutschland drei Wochen lang geschlossen und hat jetzt Kurzarbeit. Die Dividende für das vergangene Jahr wurde gestrichen, ebenso wie die Prognose für das laufende Geschäftsjahr. MTU beschäftigt fast 11 000 Mitarbeiter.
MTU tue jetzt alles, um die Zahlungsfähigkeit zu sichern, sagte Vorstandschef Reiner Winkler. "Dazu gehören die Reduzierung von Ausgaben an allen MTU-Standorten, die Verschiebung von Investitionen und Gespräche mit Partnern und Zulieferern über Zahlungsmodalitäten ebenso wie die vorsorgliche Ausweitung unserer bestehenden Kreditlinie und die Vereinbarung neuer Kreditfazilitäten."