Corona-Pause der Messe München kostet Wirtschaft Milliarden
München (dpa/lby) - Die Corona-Pause kostet die Messe München dieses Jahr bis zu 230 Millionen und die deutschen Wirtschaft bis zu 2,3 Milliarden Euro Umsatz. Im Oktober soll es aber wieder losgehen: mit der Immobilienmesse Expo Real. Im Moment sei noch Überzeugungsarbeit zu leisten bei den potenziellen Ausstellern, sagte Messechef Klaus Dittrich am Mittwoch, doch er sei "ganz optimistisch". Ein Neustart wäre auch für Beschäftigte und den Bundesfinanzminister eine gute Nachricht. Denn laut ifo-Institut sorgt die Messe München in einem Durchschnittsjahr für bundesweit gut 27 000 Arbeitsplätze und 650 Millionen Euro Steuereinnahmen.
Ifo-Volkswirt Horst Penzkofer sagte, jeder Euro Umsatz bei der Messe München sorge für zehn Euro Umsatz in Deutschland - durch Reisekosten, Ausgaben für Messestände, Handwerker, Hotels und Restaurants bis zu Einkäufen. In einem durchschnittlichen Jahr stoße sie bundesweit 3,3 Milliarden Euro Umsatz an, davon 1,8 Milliarden Euro in München. In der Landeshauptstadt stehe sie für 16 400 Arbeitsplätze, im restlichen Bayern für 6300, im übrigen Deutschland für 4700.
Bei den Steuern dagegen profitiert vor allem der Bund: Er kassiert laut ifo-Institut dank der Messe München rund 400 Millionen Euro an Mehrwert- und Lohnsteuern. Der Freistaat bekomme 217 Millionen, der Münchner Stadtkämmerer 33 Millionen. Für die Studie untersuchten die Wirtschaftsforscher die Münchner Messen und Kongresse 2016 bis 2019.
Nicht mitgerechnet wurden die Abschlüsse der Aussteller auf der Messe, betonte der ifo-Studienleiter. Messechef Dittrich sagte, der US-Baumaschinenhersteller Caterpillar zum Beispiel habe auf der Bauma 2019 Maschinen für 450 Millionen Euro verkauft. Die erste Automobilausstellung IAA in München 2021 stehe für bundesweit 500 Millionen Euro Umsatz.
- Themen:
- Messe München