Corona-Party-Organisator: "Es tut mir schrecklich leid !"

Organisator der Oktoberfest-Party in Bodenkirchen entschuldigt sich, glaubt aber an seine Unschuld.
Siegfried Rüdenauer |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
6  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Seinen Geburtstag feierte Maier in Form eines Oktoberfestes.
privat 3 Seinen Geburtstag feierte Maier in Form eines Oktoberfestes.
Auch eine Live-Band spielt bei dem Fest.
privat 3 Auch eine Live-Band spielt bei dem Fest.
Für die Oktoberfest-Party schmückte Maier die Maschinenhalle im Vorfeld.
privat 3 Für die Oktoberfest-Party schmückte Maier die Maschinenhalle im Vorfeld.

Bodenkirchen - In der Debatte um die Party, in deren Zuge sich Bodenkirchen zum Corona-Hotspot entwickelte, hat sich nun Organisator Christian Maier persönlich an unsere Zeitung gewandt. Maier sagte, dass er am 3. Oktober seinen 30. Geburtstag in Form eines Oktoberfestes nachgefeiert habe.

Den Corona-Ausbruch nach diesem Fest, das in einer Maschinenhalle des elterlichen Hofes gefeiert wurde, bezeichnete Maier gestern als "Katastrophe". Dafür, dass er diese "Katastrophe" ausgelöst habe, entschuldige er sich bei allen "aus tiefstem Herzen": bei der Gemeinde Bodenkirchen, dem Landratsamt, dem Gesundheitsamt und allen Menschen, die direkt oder indirekt betroffen seien. "Es tut mir schrecklich leid!"

Party zum 30. Geburtstag 

Gleichwohl gebe es einige Dinge, die er so nicht stehenlassen könne. Er habe seinen 30. Geburtstag gefeiert, "einfach aus dem Grund heraus, dass man sich mal wieder mit Freunden trifft, sich austauschen und ein paar schöne Stunden zusammen verbringen kann". Über die Pandemie äußert er sich so: "Corona war für mich zu diesem Zeitpunkt durch die niedrigen Werte in unserer Region so weit entfernt, dass ich niemals geglaubt hätte, dass sich Derartiges entwickeln könnte."

Lesen Sie auch

Gegenüber unserer Zeitung räumte er ein, dass ihm einige Leute, unter ihnen seine Schwester und sein Bruder, bei der Vorbereitung des Festes geholfen hätten. Aber er betonte auch: "Ich allein trage die Verantwortung." Im Vorfeld sei ein mehrseitiges Hygienekonzept ausgearbeitet worden. Dazu habe gehört, die Tischgarnituren jeweils in einem Abstand von eineinhalb Metern zueinander aufzustellen. Der Abstand zur Bühne habe mindestens zwei Meter betragen.

Corona-Party: Es gab Maskenpflicht und Desinfektionsmittel


Christian Maier weiter: "Die Bedienungen arbeiteten mit Masken und es herrschte Maskenpflicht, wenn man sich vom Sitzplatz entfernte." Dies sei an allen Ecken und Enden entsprechend beschildert gewesen. Vor dem Eingang und an jedem Tisch hätten außerdem Desinfektionsmittel bereitgestanden.

Laut Maier haben 118 Namen auf der Gästeliste gestanden, womöglich seien vielleicht "etwa zehn Leute mehr" dagewesen. Vom Landratsamt wurde die Party in einer Pressemitteilung als illegal bezeichnet. Christian Maier, dem eine Ordnungswidrigkeit vorgeworfen wird, sieht das anders: Er habe im Internet recherchiert und sei zu dem Schluss gekommen, dass die von ihm organisierte private Feier nicht anmeldepflichtig gewesen sei. Am wichtigsten sei aber dies: "Ich hoffe, dass keiner schwer erkrankt und dass alle schnell wieder gesund werden."

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
6 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • am 18.10.2020 11:15 Uhr / Bewertung:

    Manche lernen es nie. Er wollte halt einfach nur...., super.

  • Der wahre tscharlie am 16.10.2020 17:08 Uhr / Bewertung:

    Respekt! Dass sich der Party-Organisator bei allen öffentlich entschuldigt, muß man ihm hoch anrechnen und zeugt von Rückgrat.

  • Bongo am 17.10.2020 19:13 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Der wahre tscharlie

    Die Entschuldigung ist eher eine Vorwärtsverteidigung, nachdem die vorherige Methode, das Gewesene durch Druck auf die Teilnehmer zu vertuschen, nicht funktioniert hat.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.