Corona-Pandemie: Neue Regeln in Bus und Bahn

Genau wie Bayerns Geschäfte und Schulen Schritt für Schritt wieder öffnen, sollen künftig auch wieder mehr Züge und Busse durch Bayern fahren. Der Schienenpersonenverkehr (SPNV) und der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) sollen bis Mitte Mai schrittweise auf die normalen Fahrpläne umgestellt werden. Zur Hauptverkehrszeit sollen zusätzliche Busse vor überfüllten Zügen und S-Bahnen schützen. Das gab gestern Bayerns Verkehrsministerin Kerstin Schreyer (CSU) bekannt.

Hauptziel des Wiederhochfahrens ist es, in den Zügen und Bussen wieder mehr Fahrgäste mit ausreichendem Abstand zu befördern. Schreyer steht dazu in ständigem Austausch mit den verschiedenen Aufgabenträgern, Verkehrsanbietern und Verbänden: "Genau wie beim Öffnen anderer Bereiche gilt auch beim Zug- und Busverkehr: Das Wiederhochfahren muss nach und nach erfolgen. Wir dürfen das System nicht überfordern, sondern müssen schrittweise wieder zu einem regulären Fahrplan kommen. Gerade die Entzerrung von Berufs- und Schülerverkehr ist dabei jetzt wichtig." Schreyers Maßnahmen im Einzelnen:
Verstärkte Hygienevorschriften und fünfzig neue Regionalbüsse
Fahrpläne: Die Münchner S-Bahn plant, ab 18. Mai wieder nach Regelfahrplan unterwegs zu sein. Spätestens bis dahin soll auch der ganze bayernweite Regional- und S-Bahn-Verkehr wieder im Regelbetrieb laufen. "Um gerade in der kritischen Phase des schrittweisen Hochfahrens trotzdem möglichst große Abstände der Fahrgäste zu einander zu ermöglichen, werden die Verkehrsunternehmen gezielt Verstärkerbusse einsetzen", so Schreyer. So sollen in den Außenästen des Münchner S-Bahn-Netzes fünfzig Regionalbusse zur Verstärkung der Schülerbeförderung unterwegs sein.

Mund-Nasen-Bedeckung und Hygienemaßnahmen: Unterstützt werden diese Maßnahmen durch verstärkte Hygienevorschriften, wie Schreyer sagt: "Ab kommenden Montag müssen alle Fahrgäste im ÖPNV, also in den Fahrzeugen, in den Bahnhöfen, Reise- und Kundencentern, auf den Bahnsteigen und auch an überdachten Haltestellen eine Mund-Nasen-Bedeckung tragen. Dabei kann es sich etwa um eine Schutzmaske, eine selbstgenähte Stoffmaske oder auch einen Schal handeln. Solch einen Schutz kann jede Bürgerin und jeder Bürger selbst organisieren."
Wer volle Züge und Busse in Bayern feststellt, kann bei einer Hotline anrufen
Meldestelle für volle Züge und Busse: Trotz der neuen Hygienevorschriften sollen Pendler, Schüler und andere Reisende weiterhin auf einen möglichst großen Sicherheitsabstand achten. Wo zu volle Züge und Busse festgestellt werden, kann das Verkehrsministerium ab sofort direkt informiert werden.
Unter 089/2192-3020 ist die Hotline ab sofort Montag bis Freitag von 8 bis 18 Uhr erreichbar. Außerdem können Fahrgäste Meldung unter enge-im-nahverkehr@stmb.bayern.de per E-Mail abgeben. Wichtig ist die Angabe von Datum, Uhrzeit, Verkehrsmittel, Linie und gegebenenfalls Haltestelle. Bilder können als Ergänzung hilfreich sein, dabei müssen jedoch immer die Persönlichkeitsrechte der anderen Fahrgäste gewahrt werden.
"Wir leiten die Meldungen direkt an die jeweiligen Verkehrsunternehmen beziehungsweise Verkehrsverbünde weiter", so Schreyer. Dies gelte auch für Fälle, bei denen Fahrgäste keinen vorgeschriebenen Mundschutz tragen würden. "So können wir sicherstellen, dass an den richtigen Stellen nachgebessert wird. Wir gehen dabei auch künftig jedem Hinweis nach. Wenn sich alle an die Hygienevorschriften halten, werden wir auch diese Herausforderung meistern", sagt die Ministerin.
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