Corona-Folgen: Siemens rechnet mit schlechten Quartalszahlen

Siemens spürt die Krise seiner Industriekunden - der Konzernchef hat die Börse schon mal vorgewarnt. Experten rechnen mit weniger Umsatz und einem Mini-Gewinn im abgelaufenen dritten Quartal.
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Der Schriftzug "Siemens" neben dem Eingangstor des Unternehmens. Foto: Soeren Stache/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild
dpa Der Schriftzug "Siemens" neben dem Eingangstor des Unternehmens. Foto: Soeren Stache/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild

München - Siemens wird am Donnerstag schlechte Quartalszahlen vorlegen - das hat Vorstandschef Joe Kaeser bereits angekündigt. Mit der "deutlichen Eintrübung des Geschäftsverlaufs" werde Ende Juni allerdings auch die Talsohle erreicht sein, hatte Kaeser im Mai erklärt. Das Geschäft mit der Digitalisierung mit Kunden aus dem Maschinen, Auto- oder Flugzeugbau lief schlechter. Spannend dürfte sein, welches Ergebnis Siemens für das im September endende Gesamtjahr erwartet - da steht eine Prognose noch aus.

Analysten erwarten bei Siemens einen Umsatzrückgang auf 12,75 Milliarden Euro und einen Betriebsgewinn von 1,2 Milliarden Euro im Industriegeschäft - nochmals weniger als im Vorquartal. Unter dem Strich dürfte ein kleiner Gewinn von gut 50 Millionen Euro stehen, schätzen die Experten. Für Siemens Energy erwarten sie einen Verlust.

Aber der laufende Konzernumbau wird weitgehend positiv gesehen. Mit der Abspaltung von Siemens Energy, das seit April als eigenständige Einheit läuft und im September an die Börse soll, könne sich der Industriekonzern stärker auf Geschäftsbereiche mit Wachstumspotenzial konzentrieren.

Im zweiten Geschäftsquartal von Siemens, von Januar bis Ende März, lag der Umsatz stabil bei 14,2 Milliarden Euro, der bereinigte Betriebsgewinn sank deutlich auf 1,6 Milliarden Euro. In den schwächelnden Geschäftsfeldern Digitalisierung und Smarte Infrastruktur will Siemens bis 2021 eine halbe Milliarde Euro einsparen.

Der künftige Siemens-Chef Roland Busch erwartet für Siemens bald wieder Rückenwind durch den Trend zur Digitalisierung. Auch die Neujustierung der Fertigungs- und Lieferketten und die Rückkehr von Produktion in Hochlohnländer, die durch mehr Automatisierung und Digitalisierung beim Preis wettbewerbsfähig werden können, böten Siemens große Chancen.

Die Antriebstochter Flender mit zwei Milliarden Euro Umsatz will Siemens bald auch an die Börse bringen. Die Aktionäre sollen auf der Hauptversammlung im Februar 2021 darüber entscheiden. Die Beteiligung an der Medizintechniktochter Siemens Healthineers wird demnächst sinken, weil Healthineers den US-Konzern Varian für 16 Milliarden US-Dollar übernehmen und das durch eine Kapitalerhöhung finanzieren will, an der Siemens nicht teilnimmt.

Für das bis September laufende Geschäftsjahr hat Siemens bisher einen Umsatzrückgang um bis zu fünf Prozent erwartet. Für das Ergebnis liegt im Moment noch keine Prognose vor.

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