Corona erschwert Vorbereitungen zu Oberammergauer Passion

Oberammergau (dpa/lby) - In Oberammergau beinträchtigen die Vorsichtsmaßnahmen wegen des Coronavirus auch die Proben zu den Passionsspielen. Derzeit finden Proben nur im kleineren Kreis statt.
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Oberammergau (dpa/lby) - In Oberammergau beinträchtigen die Vorsichtsmaßnahmen wegen des Coronavirus auch die Proben zu den Passionsspielen. Derzeit finden Proben nur im kleineren Kreis statt. Die Volksproben mit sehr vielen Menschen auf der Bühne sind vorerst ausgesetzt. Rund 2400 Oberammergauer sind an den Passionsspielen beteiligt, etwa die Hälfte der Einwohner. Unterbrochen wurden inzwischen auch die Fotoproben für den Bildband, der zur Premiere am 16. Mai erscheinen soll. Mehrere Medien hatten darüber berichtet.

Premiere und Vorstellungen sind bisher nicht abgesagt. Allerdings entwickeln die Verantwortlichen seit gut einer Woche Alternativszenarien, etwa eine Verschiebung der Premiere um ein oder mehrere Monate oder eine Verschiebung der gesamten Passion. Bis 4. Oktober sind nach derzeitigem Stand rund 100 Vorstellungen geplant, knapp eine halbe Million Gäste aus aller Welt werden erwartet.

Die Passion ist für den Ort auch finanziell wichtig. Erwartet wurde, dass sie rund 70 Millionen Euro einspielt. Die Kosten liegen bei 43 Millionen Euro. Die Gemeinde ist gegen einen Ausfall versichert, etwa im Seuchenfall. Die Vorbereitungen bisher kosteten laut Spielleitung etwa 15 Millionen Euro, versichert seien 25 Millionen Euro.

Der Ursprung der Passion geht just auf eine Epidemie zurück: Vor fast 400 Jahren wütete die Pest im Land. 1633 gelobten die Oberammergauer, alle zehn Jahre das Spiel vom Leiden, Sterben und der Auferstehung Jesus Christus aufzuführen, wenn niemand mehr an der Pest sterben sollte.

Es wäre nicht das erste Mal, dass die Passion verschoben wird. 1920 wurde sie wegen der Folgen des Ersten Weltkriegs verschoben und erst 1922 aufgeführt. 1870 musste das Spiel wegen des Krieges gegen Frankreich unterbrochen werden, es wurde 1871 fortgesetzt.

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