Corona beflügelt Krisensoftware-Anbieter Everbridge
München - Der US-Krisensoftwarehersteller Everbridge hofft im Zuge der Corona-Pandemie auf eine rasante Expansion in Europa. Das in Boston ansässige mittelständische Unternehmen hat achtzig Prozent seiner Kunden bisher in den heimatlichen USA, startet nun aber mit dem Vertrieb seiner Krisenmanagement-Plattform inklusive Corona-Tracking für Unternehmen auch in Europa, wie die deutsche Tochtergesellschaft am Mittwoch in München mitteilte.
Everbridge hat auch bisher schon europäische Kunden, darunter die Regierungen von Norwegen, Schweden und Island, die die Software des Unternehmens für öffentliche Katastrophenwarnsysteme via Mobiltelefon nutzen. Das Unternehmen beschäftigt gut 1000 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2019 einen Umsatz von gut 200 Millionen Dollar, die Wachstumsraten sind seit Jahren zweistellig. "Die Anzahl und die Häufigkeit der Bedrohungsszenarien nehmen eher zu", sagte der deutsche Vertriebschef Andreas Junck.
Die Krisenmanagementsoftware für Unternehmen wertet nach Firmenangaben 22 000 Quellen für Risikodaten von der Coronavirus-Pandemie über Hackerangriffe, Stromausfälle bis zu Unwettern aus und verschickt per SMS Informationen und Warnungen an die Mitarbeiter. Für die europäische Version wurden laut Everbridge zusätzliche Daten zur Unterbrechung von Verkehrsverbindungen sowie eine erweiterte Datenbank mit "Schlüsselorten" wie Krankenhäusern oder Botschaften aufgenommen.
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