Computer-Hacker legte Nürnberger Firma lahm!

NÜRNBERG Die Firma hatte ihm gekündigt. Deshalb brachte ein bislang völlig unbescholtener 35-jähriger Computerfachmann seinen Ex-Arbeitgeber an den Rand der Insolvenz! Von seinem PC daheim ließ er immer wieder die Server des Logistikunternehmens abstürzen. Mehrere Monate trieb er das gefährliche Spiel. Dann wurde er überführt.

Beamten des Nürnberger Kommissariats für Computerkriminalität gelang es, den Hacker zu schnappen. Kurz nach der Kündigung des 35-Jährigen im Juli 2010 soll sich der ehemalige Mitarbeiter trotz professionell gesicherter Hard- und Software mehrfach in das interne Serversystem der Firma eingeloggt und dabei etliche Computerserver außer Betrieb gesetzt haben.
„Nach Angaben der Firma ist es jedoch unbedingt notwendig, dass diese Server rund um die Uhr in Betrieb sind, um die Logistik des Unternehmens aufrecht zu erhalten”, so Polizeisprecher Bert Rauenbusch. Nur so sei die Überwachung, Produktion und Lagerung im internen Bereich der Firma sichergestellt. Ein dauerhafter Ausfall der Computeranlage führt im schlimmsten Fall zu einem Millionenschaden!
Doch das Unternehmen schaffte es, Schlimmeres zu verhindern. Letztlich entstand der Firma durch zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen ein Vermögensschaden von „nur” rund 1500 Euro.

Auf die Spur des Hackers kamen die Ermittler durch aufwändige Recherchen im Internet, wo der Täter Spuren hinterließ. Bei einer Durchsuchung der Wohnung wurde zahlreiches Beweismaterial sichergestellt. Die Kripo ermittelt nun gegen den Mann wegen Sabotage, Ausspähen von Daten sowie Verrats von Betriebs- und Geschäftsgeheimnissen. Der 35-Jährige legte ein Teilgeständnis ab. „Er stellt alles aber ganz anders dar”, so Polizeisprecher Rauenbusch. Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen. au