Comeback gegen St. Pauli in Sicht!

NÜRNBERG Sieben Wochen sind lang. Für einen Fußballer gar eine halbe Ewigkeit. Da kann sogar ein Training zum Highlight werden, wenn man wie Club-Perle Ilkay Gündogan wegen eines Haarrisses im Mittelfußknochen zum Nichtstun verdammt war.
„In den letzten zwei Tagen habe ich drei Einheiten mitgemacht. Ich bin jetzt endlich schmerzfrei und einfach froh, dass ich wieder einen Ball am Fuß habe”, strahlte der 20-Jährige, der nach dem gestrigen Aufgalopp am Valznerweiher als Letzter vom Platz kam.
"Beim zweiten, dritten Sprint merke ich schon, dass mir noch etwas fehlt"
Nachdem sein Wunschtermin fürs Comeback, das Spiel auf Schalke (1:1), geplatzt war, darf sich „Illy” jetzt Hoffung auf einen Kurzeinsatz gegen St. Pauli am Samstag (15.30 Uhr) machen. „Wenn ich schmerzfrei bleibe und wir das Training so steuern, dass ich auf den Punkt fit werde, wird der Trainer schon die richtige Entscheidung treffen”, spekuliert Gündogan auf einen Platz im 18er-Kader. Auch wenn er weiß, dass er nach sieben Wochen Pause in Sachen Spritzigkeit und Kondition einiges aufholen muss.
„Beim zweiten, dritten Sprint merke ich schon, dass mir noch etwas fehlt”, gibt er zu. Und auch den carbonverstärkten Spezialschuh „werde ich, wenn ich damit im Spiel zurecht komme, beibehalten.”
Behalten würde der Club seinen Jungstar indes auch gerne. Gündogan hatte die Verhandlungen mit dem FCN während seiner Verletzungspause auf Eis gelegt. Bereits vor Wochen hatte Club-Manager Martin Bader ihm ein „sehr gutes Angebot, das auch unsere Wertschätzung für ihn zeigt” für eine Verlängerung seines Vertrags über 2012 hinaus vorgelegt. Jetzt ist Ilkay am Zug.
"Es darf keine Hängepartie werden”
In den nächsten Tagen wird sein Berater Thies Bliemeister mit Bader sprechen. Und es gibt auch einen Zeitrahmen. „Bis Ende März, Anfang April wollen wir von Illy wissen, wohin die Reise geht”, sagt Bader. Ohne den 20-Jährigen, der „zu den besten deutschen Juniorenspielern gehört” unter Druck setzen zu wollen. Aber: „Es darf keine Hängepartie werden.”
Denn auch der HSV, Leverkusen, Hoffenheim, Wolfsburg und sogar Manchester United haben Interesse. „Es gibt viele Alternativen”, weiß Gündogan. Er sagt aber auch: „Der Club ist eine davon.” Deshalb schließt Bader nicht aus, dass Ilkay bleibt. Zum einen kann der Club mit dem Wohlfühlfaktor punkten. Zum anderen spielt Bader die sportliche Situation in die Karten. „Hätten wir dreimal verloren, wäre unsere Position schwieriger.”
In jeden Fall gilt aber für den Manager: „Der Verein steht über allem. Auch wenn wir Spieler abgeben, werden wir den Betrieb nicht einstellen.” Weil beim Club zum Glück niemand mehr unersetzbar ist.