Cohen sorgt für Club-Boom

Die letzten drei Partien wurden in der Heimat des israelischen Nationalspielers live im TV übertragen. Probleme mit den Minus-Graden
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Dank ihm boomt der Club im israelischen TV: Nationalspieler Almog Cohen, der hier  Dortmunds Superstar Nuri Sahin (r.) davonläuft.
Wolfgang Zink Dank ihm boomt der Club im israelischen TV: Nationalspieler Almog Cohen, der hier Dortmunds Superstar Nuri Sahin (r.) davonläuft.

Die letzten drei Partien wurden in der Heimat des israelischen Nationalspielers live im TV übertragen. Probleme mit den Minus-Graden

NÜRNBERG Herr Cohen und seine gemischten Gefühle hinsichtlich des fränkischen Wetters. Einerseits ist FCN-Profi Almog Cohen begeistert: „Das ist das erste Mal, dass ich Schnee selbst sehe und auch anfassen kann.“ Die Kehrseite – nicht die mit Schaufel und Besen zum Räumen der weißen Pracht – der Premiere: „In meiner Heimat hat es 20 Grad, plus wohlgemerkt. Hier in Nürnberg minus sieben, das ist mir viel zu kalt.“ Dennoch ist es dem Schwerstarbeiter im Mittelfeld warm ums Herz. Denn in Israel hat Cohen (22) einen wahren Boom in Sachen Club ausgelöst.

"Letzten drei Spiele wurde live im TV gezeigt"

„Unsere Spiele in Mainz, gegen Dortmund und in Hoffenheim wurden live im Fernsehen übertragen“, erzählt Cohen, seit kurzem A-Nationalspieler: „Vorher wurde fast nie in Sportsendungen über Nürnberg berichtet.“ Was vor allem am mangelnden Bezug der dortigen Fußball-Reporter zur Noris gelegen haben dürfte. „Inzwischen rufen mich Journalisten regelmäßig an und wollen Informationen über mich und den Club.“

Cohen ist erst der fünfte Israeli, der den Sprung aus der Ligat Ha'al in die deutsche Beletage geschafft hat. An Shmuel Rosenthal (1972/73, 13 Spiele und ein Tor für Gladbach) können sich wohl nur Insider erinnern. Es folgten David Pizanti (1985 bis ’87 in Köln) sowie die ebenfalls nach Gladbach gelotsten Roberto Collauti (2007 bis 2010) und Gal Alberman (seit 2008).

"Große Ehre, in Deutschland zu spielen"

„Für mich ist es eine große Ehre, in Deutschland spielen zu dürfen“, beteuert Cohen, den sie daheim ob seiner kämpferischen Art fast ehrfürchtig „Gattuso von Israel“ nennen. Freilich weiß Almog, dass er sich noch lange nicht mit dem Star des AC Mailand vergleichen kann: „Dazu fehlt mir die Erfahrung. Und spielerisch kann ich auch noch sehr viel lernen.“

Je schneller, desto lieber. Das gilt auch für seine Deutsch-Kenntnisse. Zweimal pro Woche paukt er „diese schwere Sprache. Ich verstehe vieles, aber bis ich reden kann, das wird noch dauern“, sagt er leicht gequält. „Doch es gehört zum Respekt gegenüber meinem Gastland, dass ich auch da mein bestes gebe.“

Umsorgt von Vater Asher, der in der gemeinsamen Wohnung den „vorzüglichen Küchenchef gibt“, und von Arno Hamburger, dem ersten Vorsitzender der Israelitischen Kultusgemeinde, hat sich Almog prima eingelebt in Nürnberg. Lieblingsort des Teilzeit-Vegetariers: „Die vielen Läden in der Altstadt. Ich stehe auf Schmuck, habe vier Ohrlöcher, trage einen Ring, besitze fünf Uhren“, verrät Cohen.

Nur wenn es mit den Kollegen ins Hotel geht, hat er ein Problem. Koscheres Fleisch gibt es dort nicht: „Also esse ich nur Nudeln und Gemüse.“

Auch damit lässt sich dem fränkischen Winter trotzen. Den Gegnern sowieso: „Auch Hannover ist nicht unschlagbar“, weiß Almog vor der Samstag-Hausaufgabe. Und freut sich auf noch viele Interviews und noch mehr Fernsehübertragungen von Club-Spielen in Israel... Markus Löser

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